Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminarkurses „Seelentauchen“ (Leitung: Anna Henschel, Daniel Gaschick, Fabian Haag) verbrachten intensive Exkursionstage im Geistlichen Zentrum St. Peter. Hier berichten Hannah Schäuble und Pauline Kopp:
Es war ein bewölkter Nachmittag, als wir, eine Schülergruppe von 16 Personen, uns auf eine Reise begaben. Unwissend, was uns erwarten wird und wie wir zurückkehren werden. Werden wir am Ende bei uns eine Veränderung wahrnehmen?
Im Geistlichen Zentrum St. Peter angekommen, erkundeten wir die neuen Hallen und richteten uns in unseren Einzelzimmern ein. Hierbei möchten wir uns direkt bei dem katholischen Lehrbrüderverein Ettenheim bedanken, da dieser uns bei der Finanzierung der Seminarkursfahrt unterstützte.
Im Speisesaal durften wir uns mit dem stets sehr leckerem und vielfältigen Essensbuffet stärken und auf die anstehende Nachtwanderung vorbereiten. Abends wurden wir von Herrn Haag mit einigen Impulsen von Krippe zu Krippe zur Wallfahrtskirche Maria Lindenberg geleitet. Auf dem Rückweg durften wir die Erfahrung des „Gerufenwerdens“ erleben, indem wir von der Stimme eines Partners durch die Dunkelheit geführt wurden. Anschließend hatten wir einen Wegabschnitt, in dem wir erlebten, was es heißt „gehört zu werden“. Nach der Wanderung durften wir uns im Petersstüble, dem Gemeinschaftsraum, mit interessanten Gesprächen aufwärmen.
Den nächsten Tag starteten einige entweder unter Anleitung von Herrn Haag mit einer Entspannungsübung aus dem Qi-Gong, um die Lebensenergie zu erwecken oder einem morgendlichen Impuls in der kleinen Kapelle des Klosters. Nach dem Frühstück lernten wir von Frau Henschel eine Resilienz-Methode namens Kintsugi kennen. Dabei ging es darum, dass zwischen der Reparatur eines kaputten Gegenstandes und dem Verarbeiten seelischer Wunden Gemeinsamkeiten bestehen. Kintsugi zeigt, wie man unschöne Erlebnisse und Probleme nicht verdrängt, sondern betont. Hierzu zerbrachen wir eine perfekte, weiße Teetasse. Danach sortierten wir die Teile und klebten die Tasse neu zusammen. Im Anschluss vergoldeten wir die Narben und bewunderten das neu Entstandene.
Nachmittags hatten wir die Wahl zwischen unterschiedlichen Angeboten der Lehrer. Herr Haag intensivierte das Thema der Meditation und zeigte uns verschiedene Methoden der Meditation und wie wir uns dabei mit Gott verbinden können. Gemeinsam mit Herr Gaschick erklommen wir den Kandel, wobei wir Teile der Wanderung auf uns selbst gestellt liefen. Unterwegs konnten wir die wunderschöne Aussicht und die fabelhafte Schneelandschaft genießen. In „I am because you are“ beschäftigten wir uns gemeinsam mit Frau Henschel mit der inneren und äußeren Haltung, dem Vier-Farben-Modell und der Wirkung von Augenkontakt. Dabei stellten wir vor allem fest, wie besonders wichtig und aussagekräftig Augenkontakt sein kann.
Nach dem Abendessen durften wir die Kirche des Geistlichen Zentrums mithilfe von Herrn Gaschick aus anderer Perspektive erkunden. Dabei stellten wir Kirchenbilder nach, legten uns im Dunklen auf die Bänke und begaben uns auf eine kleine Traumreise. Den Abend ließen wir dann im Petersstüble mit ein paar Runden Werwolf und einer Geburtstagsüberraschung ausklingen.
Nach dem Frühstück des Abreisetages führte uns der Leiter des Geistlichen Zentrums durch die Bibliothek von St.Peter. Staunend bewunderten wir die hübschen Decken und ließen uns etwas über die Geschichte der Bibliothek erzählen.
Die letzten Stunden unseres Aufenthalts verbrachten wir dann mit einer Reflexionsrunde. Wir nahmen uns Zeit, um die Erfahrungen jeder bzw. jedes Einzelnen der vergangenen Tage anzuhören und für uns selbst festzuhalten, was wir mitnehmen wollen.
Rückblickend waren diese drei Tage eine sehr schöne und wichtige Zeit für jede bzw. jeden von uns. Ein besonderes Dankeschön für diese Zeit widmen wir dem Geistlichen Zentrum, die uns als erste Schülergruppe in dieses Kloster ließ. Abschließend gilt unser Dankeschön auch unseren Lehrern Frau Henschel, Herrn Haag und Herrn Gaschick, die diese kleine Reise mit uns gewagt haben und uns dabei ziemlich bereichern konnten.
Bilder: Cedric Kupfer, Anna Henschel, Fabian Haag