Die sechs Schauspielerinnen der Theatergruppe [drai’zam] aus Freiburg bewiesen in einer Inszenierung von Sandrine Remmeau und Elias Zeller, dass Gedichte viel mehr sein können als nur Reime und Verse, Silben oder einfach bloße Worte.
In knapp einer Stunde brachten Jasmin Rolke, Kirstin Kramer, Marieke Wesselkamp, Sophie Zipf, Pia Diergarten und Susan Bansbach im Partyraum der Heimschule St. Landolin insgesamt 20 verschiedene Gedichte auf die Bühne. Unter vielen bekannten Lyrikerinnen und Lyrikern wie Mascha Kaléko, Erich Kästner und Bertolt Brecht waren auch einige unbekanntere Künstler wie zum Beispiel Thomas D. oder Bodo Wartke zu finden. Eröffnet und beendet wurde das Programm mit dem Schlager von Udo Jürgens, der den Titel des Programms lieferte.
Gekonnt wurde die Aufmerksamkeit des Publikums sowohl durch gesangliche Passagen als auch durch Spiel in den Sitzreihen auf die gespielten Szenen gelenkt. Die von der Gruppe ausgewählten Gedichte reichten von ulkig komischen Lautgedichten, über ironische, aber auch gesellschaftskritischen bis hin zu klassischen Liebesgedichten. Die Theatergruppe setzte die großen Themen der Lyrik wie Liebe, gesellschaftliches Leben, die Wirkung von Sprache oder ganz einfach unser alltägliches Verhalten sehr unterhaltsam und lustig, aber auch mit angemessenem Ernst um.
Zu Beginn der Vorstellung hielt sich das Publikum noch merklich mit Applaus zurück. Das Eis wurde jedoch durch eine „heiße Schlacht am kalten Buffet“ gebrochen, als die Theatergruppe zu Kaffee und Keksen einlud. Am Ende der Vorstellung und als Resonanz auf so eine „sahnige“ Darbietung folgte ein langer und warmer Applaus des Publikums für die Schauspielerinnen und das Regie-Team.
Text: Juliane Hess (J2)
