Erasmus+ Projekt: Heimschule goes East! Zu Gast in Nedozery-Brezany, Slowakei

Am 16.04.2024 startete unsere aufregende Fahrt in die Slowakei.

Nach einer 19-stündigen Busfahrt wurden wir sehr herzlich von unseren slowakischen Austauschschüler*innen begrüßt. Anschließend gab es Mittagessen und den ersten Kulturschock: Suppe gibt es in der Slowakei mit geriebenem Käse - es schmeckte aber trotzdem gut.

Um unsere Austauschschüler*innen und den Ort besser kennenzulernen, gab es nach dem Essen einige lustige Kennenlernspiele sowie einen Spaziergang durch Nedozery-Brezany.

Als wir am nächsten Tag in einem Bett mit „special sound“ (aka. Knarzen) aufgewacht sind, gab es leckeres Frühstück, das traditionell slowakisch war - viel Fleisch und Rozok, ein längliches Brötchen. Im Anschluss erhielten wir Workshops zum Thema „Europäische Union“ und beschäftigten uns intensiv mit den Grundwerten der EU: Democracy, Freedom, Human Dignity, Human Rights, Rule of Law, Equality.

Als wir nachmittags dann eine Schnitzeljagd durch Prievidza (nächste größere Stadt) gemacht haben, wurde der Mädchengruppe plötzlich bitterlich kalt und sie musste sich dringend in einem Shoppingcenter aufwärmen und stellten dabei fest, dass manche Klamottenläden etwas günstiger als in Deutschland sind. Die Jungsgruppe hingegen setzte ihre Schnitzeljagd fortund konnte bei einigen Sehenswürdigkeiten die Zeiten der Sowjetunion sehen und spüren.

Nach einem sehr leckeren Abendessen ging es um 19 Uhr zurück in die Schule, wo wir das Wissen der Slowak*innen über Deutschland auf die Probe stellten. Dass man mit den slowakischenwhatsapp_image_2024-03-21_at_09.58.53-3.jpeg Schüler*innen auch gut Party machen kann, merkten wir beim anschließenden gemeinsamen Tanzen und Singen. Wir haben den Slowak*innen auch „Mach die Robbe“ beigebracht!

Als wir entgegen unserer Erwartungen am Dienstag doch in die Schule gingen und den Unterricht besuchen mussten, lernten wir viel über das slowakische Schulsystem und Chemie. Neu für uns war, dass man in der Slowakei bis zur 9. Klasse in die Grundschule geht und erst danach entscheidet, auf welche weiterführende Schule man geht. 

Nach einem Workshop zu den aktuellen Herausforderungen der EU ging es dann zurück ins Hotel, wo wir uns richteten für das Abendessen in den slowakischen Familien. Jeder und jede von uns ging zusammen mit der bzw. dem jeweilige*n Austauschschüler*in in deren bzw. dessen Familie. Das war eine tolle Erfahrung für uns alle! In den slowakischen Familien lernten wir viel über Bäume im Haus, ein lebendes Chamäleon und Bärenattacken auf Familienmitglieder. Vor allem aber bekamen wir wieder einmal die slowakische Gastfreundschaft zu spüren. Wir erhielten nämlich nicht nur ein leckeres Essen, sondern auch eine Türe voller Geschenke! Denn in der Slowakei bekommt man auch als Gast Geschenke. Auch wir verschenkten an diesem Abend unsere sorgsam ausgewählten Gastgeschenke.

21.jpgAm nächsten Morgen besichtigten wir die deutsch-slowakische Firma Brose, diese stellt Autoteile her. Wir erhielten eine Führung durch die Firma und Einblicke in die Produktion, Planung und in deren Lehrwerkstätten. Hier erfuhren wir, dass die Firma sich in ihrer Produktion an viele EU-Vorgaben halten muss, damit sie in der EU verkaufen darf. Auch lernten wir, dass Brose eine sehr internationale Ausbildung anbietet, die einem anschließend erlaubt, in Brose Werken auf der ganzen Welt zu arbeiten.

Nach der Führung ging es zu einem unserer Sponsoren und waren erstaunt, dass es sich hierbei um Mc Donalds handelte. Dort bekamen wir alle ein Eis oder eine Apfeltasche umsonst. Nach dem Mittagessen (wir konnten alle fast nichts mehr essen) erhielten wir ein Flag Footballtraining. Das funktioniert ähnlich wie beim American Football, allerdings hat man auch noch Flaggen, die man klauen soll.

Nach einem leckeren Abendessen ging es dann wieder zurück in die Schule.

Dort war unsere Aufgabe in einer binationalen Gruppe ein Storyboard für unser Hauptprojekt - die Videos - zu schreiben. In diesen Videos durften wir Politiker*innen sagen, was wir uns für die Zukunft der EU von ihnen wünschen. Am Donnerstag haben wir die Bilder für unsere Videos gemalt und die Videos im Anschluss daran auch gleich gedreht. Wir waren alle sehr glücklich über die Tatsache, dass in so kurzer Zeit echtgute Videos entstanden sind. Zur Belohnung durften wir dann das berühmte Märchenschloss Bojnice anschauen und nochmal eine Shoppingtour machen. Die Mehrheit hat sich für die Shoppingtour entschieden. :)

Am Freitag gingen wir gleich am Morgen zu den Bürgermeistern und stellten ihnen unsere Videos und unser Projekt vor. Die Bürgermeister erzählten uns, wiewichtig die europäischen Gelder für die Slowakei sind. Sie helfen zum Beispiel, wichtige Bauprojekte zu finanzieren und Flussverläufe zu sichern.

Anschließend ging es zum Meeting mit Herrn Glück, der Abgeordneter im EU-Parlament ist. Auch ihm präsentierten wir unsere Videos und stellten ihm viele Fragen. Er hat uns sehr ernstimg_2670.jpg genommen und uns mehrfach für unser Prjekt gelobt. Denn Erasmus Projekte - wie unseres - sind das Herzstück von Europa. Es hat uns ermöglicht, ein anderes Land und Gleichaltrige aus diesem Land kennenzulernen und festzustellen, dass alle Jugendlichen unserer Austauschgruppe „sehr korrekt“ und sehr herzlich sind. Bei der Videokonferenz mit Herrn Glück stellten wir wieder einmal fest, was in der Slowakei sehr viel besser als in Deutschland funktioniert - das Internet. Denn in der Slowakei gibt es auf allen öffentlichen Plätzen, in der Schule und sogar in den einfachen Bussen überall wirklich schnelles und gutes Internet.

Am Freitagnachmittag war es dann schon Zeit für unsere Abschiedsparty. Für diese kamen auch die Eltern unserer Austauschschüler*innen an die Schule und es gab viele leckere slowakische Kuchen. Während der Abschlussparty haben wir sehr viele Polaroid-Bilder mit lustigen Kostümen gemacht. Da die Erinnerungen ja viel wichtiger sind als die Fotos, gingen wir am selben Abend noch Laser-Tec spielen, was sehr witzig war.

Am nächsten Tag mussten wir uns von unseren neuen slowakischen Freundinnen und Freunden dann leider schon verabschieden und dabei floss dann auch die ein oder andere Träne. 25 Stunden später sind wir dann in Freiburg wohlbehalten angekommen. Nun freuten wir uns, unseren Familien von unserem Abenteuer in der Slowakei alles genau zu erzählen. 

Wir sind der EU sehr dankbar, dass sie unserem Erasmus-Projekt so viel Geld gegeben hat, damit wir in die Slowakei fahren und diese Erfahrungen machen durften! Diese Reise hat uns erfahren und spüren lassen, was die Europäische Union in der Praxis bedeutet: Grenzenlose Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Jugendlichen, die die gleichen Wünsche und Ziele für ihre Zukunft haben wie wir. Wir hoffen sehr, dass wir unsere slowakischen Freunde bald wiedersehen können!

Doch nun ist es Zeit für unser Lieblingswort auf slowakisch. Dieses heißt „Bodka“ und bedeutet Punkt.

Text: Mara Klemenz und Katja Hütter

Fotos: Corinna Käppeler und Katja Hütter

11. Mai 2024