Eine Krippe umzäunt von Stacheldraht: Ein martialischer Anblick – aber auch ein Bild der Hoffnung. Die Krippe stand selbstverständlich im Mittelpunkt der drei Schülergottesdienste am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien in der Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus. Ungewöhnlich mutete dagegen der Stacheldraht an, der die Krippe umgab: Er diente als Symbol für Ungerechtigkeit, Streit, Krieg, Mobbing, Armut und Hunger, die Stacheln unserer Welt eben. Von hier entfaltete das Gottesdienstteam die Botschaft der Krippe: So verletzend es in unserer Welt auch zugehen mag, Gott ist als Mensch auf diese Welt gekommen, er will in jeder Situation helfen.
Bereits am Montag hatten die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe und des Kaufmännischen Berufskollegs in der Heimschulkapelle gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Auch hier stand ein Bild im Mittelpunkt: Eine Kinderhand wird von der eines Erwachsenen gehalten – so weit so menschlich. Doch an Weihnachten, so legte es Eberhard Pfister in seiner Predigt aus, wechsele die Perspektive: Die (vermeintlich kräftige) Hand des Erwachsenen werde nun gehalten von der (scheinbar schwachen) Hand des Kindes. So offenbare sich Gott im Kind in der Krippe nicht als übermenschlicher Herrscher, sondern als einer von uns; einer, von dem wir Menschen „ganz lässig gehalten“ werden.
Feiern der Klassen und Mitarbeiter
In den letzten Stunden vor den Weihnachtsferien fanden sich die Klassen zusammen, um in einer Stunde mit ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern das anstehende Weihnachtsfest zu feiern: mit Süßigkeiten, weihnachtlichen Texten und oftmals auch Wichtelgeschenken.
Bereits am Montag hatten sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Weihnachtsfeier zusammengefunden. Traditionell steht diese im Zeichen der Ehrungen für langjährige Tätigkeit an unserer Schule. Im festlichen Rahmen der weihnachtlich geschmückten Aula, der musikalischen Gestaltung durch einen vielstimmigen Lehrerchor unter der Leitung von Musiklehrerin Indra Wilhelm und einem wohlschmeckenden Menü aus der Küche des Heimschulkochs Reinhard Mussler zeichneten Schulleitung und Mitarbeitervertretung insgesamt 13 Mitarbeiter aus dem lehrenden und nichtlehrenden Personal aus. Sie brachten es zusammen auf 385 Jahre im Dienst für die Heimschule. Diese enorme Zahl ist ein Ausdruck für die hohe Identifikation der Jubilare mit der der Heimschule. Gesamtleiter Eberhard Pfister und Realschulleiterin Ulrike Hugel würdigten alle Jubilare mit persönlichen Dankreden und Präsenten. Eine ausführliche Würdigung findet sich auch im Jahrbuch 2015.
Als Dienstjubilare wurden geehrt…
…für 20 Jahre an der Heimschule St. Landolin
Lubow Enis (Reinigungskraft)
Lydia Winterholler (Reinigungskraft)
Andrea Frey-Melder (Realschullehrerin für Musik und Englisch)
Thomas Held (Gymnasiallehrer für Musik und Geographie)
Bernhard Wagner (Realschullehrer für Musik und Deutsch)
…für 25 Jahre an der Heimschule St. Landolin
Klaus Bing (Gymnasiallehrer für Sport und Geographie)
Ursula Hampl (Sekretärin des Gymnasiums)
Josef Walz (Abteilungsleiter des Gymnasiums und Lehrer für Mathematik und kath. Religion)
…für 30 Jahre an der Heimschule St. Landolin
Michael Berger (Gymnasiallehrer für Biologie und Deutsch)
…für 35 Jahre an der Heimschule St. Landolin
Klaus Müller-Debiasi (Gymnasiallehrer für Physik und Geographie)
Berthold Obergföll (Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde)
…für 40 Jahre an der Heimschule St. Landolin
Ursula Stampfer (Gymnasiallehrerin für Deutsch und Sport)
Werner Veith (Gymnasiallehrer für kath. Religion)
Verabschiedung von Marianne Person nach 44 Jahren an der Heimschule
Eine besondere Ehrung und Verabschiedung wurde Marianne Person zuteil. Am 23. Juni 1971 trat sie als Sekretärin im Internat ihren Dienst an. Über 44 Jahre für Internatsschülerinnen und -schüler zuständig zu sein, das ist eine besondere Lebensleistung. „Sie waren nicht nur Sekretärin, sondern Internatsmama“, so fand Schulleiter Eberhard Pfister ein anschauliches Bild für die umfang- und sorgenreiche Tätigkeit im Internat. Zum Ende des Jahres geht Marianne Person in den Ruhestand. Die Heimschule St. Landolin dankt ihr für ihr jahrzehntelanges Engagement für unsere Schülerinnen und Schüler.
Allen Leserinnen und Lesern der Heimschul-Homepage wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2016!
Text: Birgit Walz, Ulrich Rospleszcz, Jakob Katzmann
Bilder: Birgit Walz, Ulrich Rospleszcz