Gewalt ist keine Lösung: „Reservoir Dogs“ aufgeführt

Mit dieser Geschichte über einen missglückten Raubüberfall führte der Literaturkurs unter der Leitung von Carsten Ernst schonungslos  die Folgen von Gewalt und Verrat vor Augen.

Gewalt ist keine Lösung, sonst sind am Ende vielleicht alle tot. In „Reservoir Dogs“ passiert genau das. Ein paar knallharte Typen planen einen Überfall auf ein Diamantengeschäft, dabei werden sie von den Cops überrascht und müssen fliehen. Nach und nach finden sie sich am ausgemachten Treffpunkt wieder ein. Jedem ist schnell klar, dass einer von ihnen sie verraten haben muss. Keiner traut mehr dem Anderen. Unsicherheit, Angespanntheit und Misstrauen bestimmen die Atmosphäre und es kommt zu einem für alle tödlichen Fiasko.

Carsten Ernst hat sich und seine Literaturkursteilnehmer mit der Auswahl dieses an den gleichnamigen Film angelehnten Stückes vor keine einfache Aufgabe gestellt.

Es gibt nur ein spartanisches Bühnenbild in Form einer leeren Lagerhalle und keine allzu verwickelte Handlung. Voraussetzungen, die von den Akteuren ein Mehr an schauspielerischer Leistung abverlangen, um publikumswirksam zu sein. Diese „Leere“ auszufüllen, ist den Darstellern mit dieser Aufführung voll und ganz gelungen.

In den Rollen der coolen, harten Jungs glänzten fast ausschließlich Mädchen, Sophie Zipf als Mr. White , Jessika Fink als Mr. Pink,  Amelie Croin als Mr. Blonde, Jasmin Foßler als Mr. Brown und Olivia Altfuldisch als Mr. Blue.  Mit einer diesem Milieu typischen Mimik und Gestik und einem entsprechend rüden und teils sehr lauten Umgangston spielten sie die knallharten Gangster überaus überzeugend. Auch bei den zahlreichen heftigen Wortgefechten blieb kein Zweifel, dass man es hier mit eiskalten Typen zu tun hat. Eine großartige Leistung bot auch Denise Freudenstein als kaltblütiger  und unnachgiebiger Boss „Joe“, vor dem jeder Angst haben muss. Hervorragend war Josef Blum als Undercover-Cop, neben Marcel Nuchov als Mr Brown und Julian Senst als Nice Guy Eddie einer der wenigen männlichen Darsteller. Er spielte den schwer verletzten, lange Zeit im Sterben liegenden Mr. Orange so großartig, dass der Zuschauer einfach mit ihm mitleiden musste. Daneben machten die Licht- und Toneffekte sowie eine gute Maske die Aufführung zu einem echten Thriller. Insgesamt bot der Literaturkurs der Heimschule wieder einmal eine Glanzleistung schulischer Theaterarbeit.

 

Test und Bilder: Birgit Walz