„Gärtnern macht Schule“. So steht es auf der Urkunde, die die Garten-AG der Heimschule St. Landolin aus den Händen der Landtagsabgeordneten Sandra Boser (Grüne) stolz entgegennehmen durfte. Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion gratulierte den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften Sabine Matt-Schrempp und Marion Schleich zu ihrer verdienten Anerkennung durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und dem für Kultus, Jugend und Sport. „Hier kann man sehen, was im Jahreskreislauf wie wächst“, so die lobenden Worte von Sandra Boser.
Im selbst angelegten Gemüse- und Kräutergarten wachsen seit Jahren Erdbeeren, Kiwis, Zucchini, Josta-Beeren, Süßkartoffeln oder auch Rhabarber, die dann auch geerntet und verarbeitet werden. Trockenmauern wurden unter fachkundiger Anleitung und Beratung angelegt, Beete ausgemessen und bepflanzt. Daneben haben kleine Wildbienen ebenso ein neues Zuhause gefunden wie auch ökologisch nützliche Schlupfwespen. In einem Korb hatten die jungen Gärtnerinnen und Gärtner die letzten Tomaten geerntet, daneben lagen knackige Stangenbohnen und zeigten in der Begegnung mit der Abgeordneten, dass sie sich sehr gut auskennen.
Eberhard Pfister, Schulleiter des Gymnasiums, und Nicola Heckner, die Rektorin der Realschule, geben der Garten-AG jede erdenkliche Unterstützung. Auch der Elternbeirat der Schule hat sich mit dem Sponsoring der Bewässerungsanlage beteiligt. Meistens ist am Freitag Gartendienst, und für die Ferien und das Wochenende hat die AG einen verbindlichen Plan erstellt. Auch die Hausmeister bringen sich im Projekt ein. Bereits in den vergangenen Jahren hatte es Preise für die Garten-AG gegeben, die aktuelle Auszeichnung der Stufe 3 im Rahmen der landesweiten Schulgarteninitiative stelle aber schon etwas ganz Besonderes dar, so Schulleiter Pfister. Die Klassen, die an der Realschule das Fach AES (Alltagskultur-Ernährung-Soziales, früher MuM) wählen, dürfen sich für ihr Kräutersalz im Schulgarten bedienen. Manchmal gibt es dann für die Jungen und Mädchen aus der Lernküche etwas Leckeres als Dankeschön.
Maja und Mara, beide in der 7.Klasse, sind wie die anderen mit Feuereifer bei der Gartensache dabei und erzählten davon, dass in ihren selbstgemachten Seifen auch der Lavendel aus dem Schulgarten verarbeitet wird. Sabine Matt-Schrempp und Marion Schleich, die die Garten-AG leiten und Sandra Boser eine kleine Führung durch den Schulgarten gaben, freuen sich, dass zur Zeit 18 junge Menschen so großes Interesse zeigen, dabei viel Wissen aus dem Elternhaus einbringen, aber auch Neues dazulernen. „Dass alle so gut miteinander klarkommen“, war die spontane Antwort eines Jungen auf die Frage, was denn das Besondere an der Garten-AG sei. Ailine Fodor, Schülerin der J2- Kursstufe und seit Jahren eine treibende Kraft der AG, hat „keine Panik“, dass der Nachwuchs ausgehen könnte. Im Gegenteil, das Interesse habe mit der Friday for future-Bewegung weiteren Rückenwind bekommen.
Text: Bertold Obergföll (erschienen im Ettenheimer Stadtanzeiger vom 24. Oktober 2019)
Bilder: Birgit Walz