Theater: Große Fragen – nicht nur für Kleine

Die Freiburger Theatergruppe [drai’zam] spielt „An der Arche um Acht“ (nach Ulrich Hub)

Ethische und religiöse Grundfragen wie zum Beispiel „Warum lügen wir eigentlich?“ oder „Warum scheint uns Gott manchmal so fern?“ wurden am Mittwoch ansprechend verpackt im Theaterstück „An der Arche um Acht“ in zwei Aufführungen unter der Leitung von Sandrine Remmeau und Elias Zeller präsentiert.

Angesprochen wurde man als Zuschauer auf jeden Fall, denn es ging ja thematisch ans Eingemachte. Aber nicht nur die Thematik interessierte, sondern besonders auch die Art und Weise wie diese existenziellen Fragen präsentiert wurden: Die konsequent moderne Regieführung – reich an Elementen des postdramatischen Sprechtheaters und wirkungsvollen Verfremdungseffekten – überzeugte ebenso wie die gelungene Interaktion zwischen Bühne und Publikum. So durften die Zuschauer, nachdem sie sich einen Platz auf der Arche ergatterten (schon der Einlass gehörte zur Inszenierung), im Laufe des Stückes als Tiere selbst die Soundeffekte liefern.

Die schauspielerische Leistung des „Zwei Mann plus zwei Frau-Theaters“  überzeugte durch feine Nuancen in Gestik und Mimik, so dass der anwesende Theaternachwuchs noch lernen konnte. Mit von der Partie war, neben Susan Bansbach als Taube, auch der ehemalige Heimschüler Anton Mihajlenko, der gemeinsam mit Kristin Kramer und Michael Lörcher das Pinguin-Trio bildete. Frei nach Brecht konnte man am Ende konstatieren: Der Vorhang fällt und alle Fragen bleiben zwar (bzw. zum Glück!) offen, aber: Sowohl Schüler als auch Erwachsene gingen gut gelaunt und reicher nach Hause.
 

Bei weitergehendem Interesse an der Arbeit der Theatergruppe [drai‘zam] kann man die Gruppe auf Facebook unter „Regiekollektiv drai‘zam“ finden.

 

Text: Daniel Kurz

Bilder: Theatergruppe [drai‘zam]