Der Seminarkurs „Ferdinand von Schirach“ beschäftigt sich seit Beginn des Schuljahres mit den Werken des bekannten Strafverteidigers. Die Themen Menschenwürde, Dilemmasituationen sowie Schuld und Strafe prägen dabei nicht nur Ferdinand von Schirachs interessante Bücher und Filme, sondern bieten darüber hinaus Diskussionspotenzial und fordern zum begründeten Urteilen heraus - Fähigkeiten, die das spezielle Format eines Seminarkurses an der Heimschule ausmachen.
Den Lehrern Sören Rohrmann und Valentin Frisch war es ein Anliegen, über diesen Horizont hinaus auch die berufliche Orientierung zu fördern und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen realistischen Einblick in den Berufsalltag eines Juristen zu ermöglichen.
Julius Bauer berichtete kurzweilig, humorvoll und aus erster Hand über Studium und Berufsalltag, wobei er auf Erfahrungen mehrerer beruflicher Stationen in der Region und darüber hinaus zurückgreifen konnte. Das ein oder andere Vorurteil wurde dabei entkräftet, Bauer machte jedoch auch klar, dass man im Studium nicht weniger als „eine neue Art zu denken“ erlernen und anwenden muss. Schriftliches Ausdruckvermögen und Analysefähigkeit sind ebenfalls wichtig, jedoch nicht allein eine Fragen der Noten. Trotz aller Herausforderungen legte der erfolgreiche junge Jurist dar, dass genau darin ein Reiz liegen könne.
Wie diese eigene Art zu denken funktioniert, wurde sogleich an von ihm bearbeiteten Fällen und aktuell diskutierten Fragen gezeigt. So lebensnah wie nur irgendwie möglich und für alle hochinteressant waren auch die Rückgriffe auf Ferdinand von Schirachs Werke, denen der Jurist durchaus kritisch gegenüber steht. Ein gelungener Einblick in eine eigene Welt, die auch die Schule - eine weitere Erkenntnis des Tages - ganz direkt betrifft und für manchen auch eine Perspektive für den Weg nach dem Schulabschluss sein könnte.
Valentin Frisch, 14. März 2024