Abitur 2015: Feier, Preise, Anerkennungen

„Abibaba und die 40 Unterkurse“, so lautete das Motto des diesjährigen Abiturjahrgangs an der Heimschule St.Landolin. Die Abiturienten wollten damit wohl ausdrücken, dass ihre Schulzeit einem orientalischen Märchen ähnelt, wo am Ende das „Sesam öffne dich“ steht, das Abiturzeugnis, das die Tür zum Studium oder zu einem qualifizierten Ausbildungsplatz öffnet. Die Zahl 40 steht im Orient für „viel oder viele“ und nicht für eine exakte Anzahl. Viele Abiturientinnen und Abiturienten, am Allgemeinbildenden Gymnasium exakt 88 und am Beruflichen Gymnasium 52, erhielten ihre „Sesam-Öffne-Dich“-Zeugnisse in einer sehr ansprechenden Feier in der Aula der Heimschule St.Landolin aus den Händen von Schulleiter Eberhard Pfister. Nicht nur die Zahl der Abiturienten war rekordverdächtig, sondern auch die Zahl der Preise. Noch nie zuvor gab es gleichzeitig vier Leistungspreise mit der Note 1,0 am Allgemeinbildenden Gymnasium zu vergeben, ebenso einzigartig die Zahl der Leistungspreise. Einen Leistungspreis erhält jede(r), der einen Notendurchschnitt von 1,9 und besser erzielt hat. 28 Schülerinnen und Schüler am mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium und 11 am Wirtschafts- und Sozial-Pädagogischen Gymnasium konnten damit ausgezeichnet werden.

Mit einem Wortgottesdienst unter der Leitung von Schülerseelsorger Steffen Reich begann diese Abiturfeier. Angelehnt an das Eröffnungslied „Hier und Jetzt“ äußerte Reich seine Gedanken zum „Jetzt“. Die Zahl 40 stehe für ihn für viele oder vieles, die oder das „euch zu dem gemacht habe, was ihr heute seid.“  Man habe in dieser Schulzeit viele Schätze wie Ali Baba zusammengetragen, jetzt müsse man das Beste daraus machen. Mit dieser Aufforderung verabschiedete Religionslehrer Daniel Kurz die Abiturienten, allerdings um nicht zu vergessen, dass bei allem „Schaffe, schaffe, Häusle bauen“ das Ruhen und einfach nur Dösen auch wichtig sei.

Die elfköpfige Abiband gab mit dem Song „Ain`t no sunshine“ den Auftakt zur offiziellen Abiturfeier. Wolfgang Mutter, der stellvertretende Schulleiter, begrüßte auf seine muntere, aber auch nachdenkliche Art und Weise die zahlreichen Gäste. Seine Gedanken zum Abimotto waren dreigeteilt. Sei es das „Understatement der Erfolgreichen“, die ihre Leistungen unter den Scheffel stellen mit den 40 Unterkursen, sei es die Aussage, dass der Islam zu uns gehöre, oder sei es die Kritik an einer materiellen Welt, die nur noch von Konsum geprägt sei.

Mit großer Freude verlieh Bürgermeister Bruno Metz die Preise der Stadt Ettenheim an die vier Besten des Allgemeinbildenden Gymnasiums, Simon Fehling, Julius Kirner, Theresa Küchle, Kirstin Stiller und an die Beste des Beruflichen Gymnasiums Louisa Zipse (Durchschnitt 1,1). Sein Credo nicht nur an die Preisträger lautete: „Werden Sie Generalist neben Ihrer Spezialisierung!“

Oberstudiendirektor Eberhard Pfister stellte in seiner Rede den persönlichen Dank an alle Lehrer, die diese Abiturientinnen und Abiturienten während der Schulzeit begleitet hatten, voran. Sein Leitgedanke hieß „Kontenance“ – Haltung bewahren. Die Abiturienten hätten in der Schule und Gesellschaft ihre persönliche Haltung entwickeln können. Jetzt gehe es darum, seine Haltung frei von Standesdünkel eigenständig weiter zu entwickeln. Seine Hoffnung sei es, dass „ihr Orientierung und inneren Halt gewonnen habt“.

Dass dieser Abiturjahrgang 2015 nicht nur leistungsmäßig ein besonderer Jahrgang war, sondern auch enorm engagiert für die Schulgemeinschaft war, lässt die große Anzahl von Landolinuspreisen und -anerkennungen erkennen. Martina Kruse, Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises der Heimschule St.Landolin, konnte insgesamt zwei Preise (Simon Fehling, Theresa Küchle ) und 20 Anerkennungen überreichen. Die Ausgezeichneten waren jahrelang in der Theater-AG, in der TAU-Band, in der Big Band, bei Move Your Voice, in verschiedenen Orchestern tätig und haben durch ihr Mitwirken zu einer lebendigen Schulgemeinschaft beigetragen.

Bevor die Abiband den offiziellen Teil der Abiturfeier mit dem Song „Four Five Seconds“ beendete, gaben der Elternvertreter Johann Oberle, die Gesamtelternbeiratsvorsitzende Eugenia Singler und der Abiturient Manuel Zimmermann in ganz unterschiedlicher Weise ihrer Freude vom bestandenen Abitur Ausdruck.

Der großen Anzahl der Abiturienten geschuldet, musste die Feiergesellschaft ihren Abiball danach in den Europa-Park verlegen. Dort standen die musikalischen Beiträge der Abiturienten, die Abifilme von NG und BG, einstudierte Tänze, persönliche Verabschiedungen mit den Kurslehrern auf dem Programm. Lange bis in die Morgenstunden wurde ausgiebig gefeiert.

Landolinusanerkennungen

Anton Mihajlenko, Anke Fischer, Marie-Sophie Plücken, Melanie Schwab, Anna Bühler, Julian Fischer, Lea Kostanzer, Tabea Kussin, Lars Meier, Konstanze Zapf, Lena Aust, Salomé Berblinger, Katharina Neutatz, Mélodie Willmann, Kristina Zehner, Jana Stephan, Ruben Kilchling, Jana Band, Jan Kees und Karolina Singler

 

Text und Bilder: Ulrich Rospleszcz