Wie stets in der Vorweihnachtszeit lud die Stiftung Lesen auch in diesem Jahr alle 6. Klassen bundesweit zur Teilnahme am Vorlesewettbewerb ein und diesem Aufruf folgten die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen von Realschule und Gymnasium gerne.
Die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen der Realschule und des Gymnasiums waren in den vergangenen Wochen sehr aufgeregt. Mit ihren Deutschlehrkräften übten sie fleißig das Lesen vor Publikum und feilten an ihrer Technik. Schließlich fand für sie am Freitag, dem 2. Dezember 2022, bzw. am Montag, dem 5. Dezember 2022, der Lesewettbewerb statt! Der stimmungsvoll vorbereitete Partyraum der Heimschule füllte sich schnell. Jede Klasse saß versammelt im Publikum, um ihre jeweiligen Klassenchampions mit Schildern und Applaus zu unterstützen.
Auf der Bühne war auch schon einiges los: Die Jury saß bereits an ihren Plätzen: Frau Hütter, Frau Sachs, Frau Söhngen und Herr Schek, die diesjährigen Deutschlehrer der sechsten Klassen an der Realschule und Herr Kerstholt für die Schulleitung waren gespannt auf die diesjährigen Vorträge. Am Gymnasium bewerteten die Frau Loewer-Spitz, Frau Clavel, Frau Deppenkemper und Herr Katzmann sowie die Vorjahressiegerin Jule Pulver die Beiträge.
In der Mitte der Bühne standen Tisch, Stuhl und Leselampe für die lesenden Klassensieger. Die Spannung stieg und man spürte, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer langsam nervös wurden. Und da ging es auch schon los: Die Klassenchampions wurden mit jubelndem Applaus auf der Bühne begrüßt. Sie stellten ihr Buch kurz vor und lasen dann ihre vorbereitete Textstelle vor. Das Publikum war in der Dunkelheit des Partyraums mucksmäuschenstill.
Besonders bei den Textstellen Phileas Grüsser (R06b) und Hugo von Thun (R06b) herrschte gespannte Stille und höchste Aufmerksamkeit. Ben Weber (R06a) und Max Maurer (R06d) hingegen brachten mit ihren humorvollen Beiträgen aus dem Schulleben (es wurde sogar gesungen) die Jury und das Publikum zum Schmunzeln. Phileas Grüsser (R06b) las selbstsicher und mitreißend aus dem Buch „Der Pfad“ von Rüdiger Bertram. Die Protagonisten seiner Lektüre befanden sich in Frankreich auf der Flucht vor dem NS-Regime und hofften auf eine Ausreise nach Amerika. Auf der Flucht galt es, auf keinen Fall entdeckt zu werden. Phileas las eine besonders spannende Stelle, bei der die beiden Kinder und ihr Hund sich in der Küche verstecken, als eine Kontrolle kommt. Die bedrohliche Stimmung gestaltete er sehr lebendig und überzeugte damit alle Zuhörerinnen und Zuhörer.
Am Gymnasium zeigte sich das Trio Madita Kurz (G06b), Anne Herzog (G06c) und Leni Sobnin (G06d) als besonders gute Vorleserinnen. Nachdem sie aus den selbstgewählten Romanen „Achtung, Übernachtung”, „Krabat” und „Harry Potter und der Stein der Weisen” vorgelesen hatten, bat die Jury zu einer Entscheidungsrunde aus einem bis dahin unbekannten Text. Die drei brachten so spontan das Publikum mit einem Auszug aus Andreas Steinhöfels „Rico, Oskar und die Tieferschatten” zum Schmunzeln.
Als alle mutigen Leserinnen und Leser fertig vorgelesen hatten, zog sich die Jury zur Beratung zurück und die drei besten Leserinnen und Leser wurden gekürt.
Sieger an der Realschule
- Phileas Grüsser (R06b)
- Hugo von Thun (R06c)
- Max Maurer (R06d)
Siegerinnen am Gymnasium
- Madita Kurz (G06b)
- Anne Herzog (G06c)
- Leni Sobnin (G06d)
Phileas und Madita haben sich durch den Sieg im Schulentscheid für die Kreisentscheide qualifiziert. Sollten sie auch dort gewinnen, kämen danach noch Bezirksentscheide, Landesentscheide und das Finale. Doch nicht nur die beiden haben gewonnen, sondern alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vorlesewettbewerbs durften sich einen Buchpreis aussuchen.
Text: Isabell Rügner und Jakob Katzmann
Bilder: Isabell Rügner und Jakob Katzmann