Unsere Reise durch Polen
„Genau deswegen mache ich diesen Schüleraustausch“, waren Herrn Kollefraths Worte, als eine Schülerin verweint am Flughafen in Krakau stand. Nach einer zweiten, gemeinsamen Woche voller eindrucksvoller Momente, hieß es jetzt endgültig Abschied nehmen. Unsere polnischen Austauschpartner*innen hatten sich bereits auf den Weg zurück nach Kleszczów gemacht und wir traten nun die Heimreise nach Deutschland an. Die Koffer gefüllt mit leckerem, polnischen Essen, Mitbringseln und vor allem bereichernden, wertvollen Erinnerungen.
Eine Woche zuvor…
Früh morgens machten wir uns auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Alle waren nervös und gespannt auf das, was die Woche so mit sich bringen würde. Manche waren zudem unsicher, ob sie das maximal zugelassene Koffergewicht überschreiten würden, obwohl sie nur das Nötigste ;-) eingepackt hatten. Als wir dann einige Stunden später gut in Polen an der Gastschule ankamen, war die Vorfreude auf das Wiedersehen besonders groß. Wir wurden herzlich begrüßt und freundlich von unseren Gastfamilien empfangen. Jede*r stieg nun in ein anderes Auto ein und so begann unser Abenteuer in Polen. Zu Beginn des ersten Tages wurden wir von der Schulleiterin des Lyceums von Kleszczów begrüßt und besuchten danach polnischen Unterricht. Anschließend lernten wir zwei polnische Tänze, die wir am Abend beim Lagerfeuer erneut tanzten. Natürlich brachten auch wir den polnischen Austauschpartner*innen ein bisschen deutsche Tanzkultur bei. Die Gegend um Kleszczów ist besonders bekannt für den größten Braunkohletagbau Polens und stand als Ausflugsziel auf dem Programm. Wir sahen uns schon mit Helmen im Tagbau stehen und waren überrascht als es sich lediglich um einen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt handelte. Doch zwei treue Seelen hatten genug Verpflegung für uns dabei und fütterten uns allesamt durch, was dem Ausflug seine persönliche Note verlieh. Im Hinblick auf das Wochenende trennten sich die Wege von einigen von uns, denn während die anderen gemeinsam etwas unternahmen, verbrachten andere viel Zeit in den Gastfamilien. Manche besuchten Warschau, Breslau, einen Freizeitpark oder grillten und schauten gemeinsam den Sonnenuntergang an. Nach einem ausflugsreichen Wochenende trafen wir uns am Montag wieder, um eine gemeinsame Wanderung anzutreten. Wir liefen zu einem Steinbruch an dem die polnischen Schüler*innen nach Fossilien suchten, während die deutsche Schülerschaft in eine hitzige Diskussion vertieft war und den Lehrkräften damit ein breites Schmunzeln aufs Gesicht legten. Im Anschluss hatten wir Zeit in einer Shopping-Mall und schlugen uns die Bäuche voll und die Geldbeutel leer.
Blitzschnell war der Tag gekommen, an dem wir uns bereits von den Gastfamilien verabschieden mussten. Haufenweise Abschiedsgeschenke brachten unsere Koffer zum Platzen und unsere Herzen zum Schmelzen. Die etwas gedämpfte Stimmung wurde im Verlauf des Tages nicht besser, denn wir gingen ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Die zahlreichen, beklemmenden Eindrücke brachten uns gedanklich zurück in eine Zeit voller Grausamkeit und Unmenschlichkeit. Schwer hingen uns die Gedanken nach, als wir weiter nach Krakau fuhren. In Krakau angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und zogen dann gemeinsam in die Innenstadt los. Wir gingen essen, stöberten durch Läden und kauften Souvenirs. In der Nähe der Weichsel fanden wir einen gemütlichen Platz, redeten und genossen die gemeinsame Zeit. Den letzten Tag starteten wir mit einer spannenden Stadtführung durch Krakau. Danach hatten wir ein paar letzte Stunden Freizeit in Krakau, bis wir uns gemeinsam in den Bus setzten und zum Flughafen fuhren.
Rückblickend war die Zeit in Polen voller wertvoller, erlebnisreicher Momente, für die wir dankbar sind. Ein großes Dankeschön dabei geht natürlich an unsere Gastfamilien, die uns den Aufenthalt so schön gestaltet haben! Und natürlich an Herrn Kollefrath und Frau Geiger, ohne die wir diese Reise nicht gestartet hätten!
Hannah Schäuble (K2), 23. Oktober 2023