„Eine Welt“: Gerecht und nachhaltig handeln?

p1010731_0.jpgIn der Themenwoche „Eine Welt“ der 8. Klassen am Gymnasium der Heimschule St. Landolin wurde in einer Vielzahl von Projekten nach die Fragen nach Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gefragt. Hierzu zählten eine „kreative Kleiderstube“, wo auch dank freundlicher Unterstützung von der Realschulkollegin Andrea Trumpff und Realschülerinnen ihrer 10er-MUM-Klasse sehr erfolgreich mit Nähmaschinen alte Klamotten upgecyclt werden konnten. In dem Projekt „Fair macht Schule“ wurden lokale und globale Herausforderungen im Zusammenhang mit Ökologie und Nachhaltigkeit analysiert. Unter anderem stand hier ein Gespräch mit Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz auf dem Programm (lesen Sie hierzu auch die Beiträge der Badischen Zeitung vom 27. Oktober 2018 und der Lahrer Zeitung vom 26. Oktober 2018). In dem Projekt „Wir haben euch etwas zu sagen“ entstanden „Botschaften an die Welt“, wobei u. a. Werbestrategien hinterfragt und kreativ umgestaltet wurden. Eine andere Projektgruppe plante und führte eine „konsumkritische Stadtführung“ durch. Neu dabei war das Projekt „Solare Zukunft“, wo nachhaltige Energieversorgung behandelt und mit Solarmodulen getüftelt wurde. Wir bedanken uns sehr herzlich beim Solarverein der Heimschule St. Landolin, ohne dessen großzügige finanzielle Unterstützung dieses Projekt nicht möglich realisierbar gewesen wäre.

Ein Höhepunkt der Woche war die gemeinsame Simulation des Welthandelsspiels, bei dem circa 80 Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Partyraum den Welthandel nachspielten. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern war hier als Presseteam ins Spiel involviert. Lesen Sie hier den Artikel, der im Rahmen des Spiels entstanden ist und Einblicke in die Erkenntnisse der Schülerinnen und Schüler gibt:

Während unserer Themenwoche beschäftigten wir uns mit dem Thema  „Eine Welt“. Am Dienstag stand im Partyraum das Welthandelsspiel auf dem Plan, in welchem wir die verschiedenen Länder vertreten sollten.

Die Regeln: Jedes Land hat ein bestimmtes Startkapital und durch verschiedene geometrische Formen werden Waren simuliert, welche dann in der Bank zu Geld umgetauscht werden können. Die Preise für die Formen ändern sich häufig, sodass es schwierig wird, viel Geld anzuhäufen. Zwischen den Ländern darf natürlich gehandelt werden, aber nur zwei Leute auf einmal dürfen das „Land“ verlassen. Oft fehlen den verschiedenen Ländern aber die Materialien z.B. Schere, Lineal oder Papier.

Die USA beispielsweise besaß zwei Scheren, welche die anderen Länder abzukaufen versuchten. So entstand durch einfache Dinge wie diese große Macht. Die vier mächtigsten Länder erhielten vor allen anderen, Informationen über die Veränderungen der Wirtschaft. Hin und wieder ereigneten sich Naturkatastrophen wie Hungersnöte oder Erdrutsche, durch die die Betroffenen viel Geld verloren.  Wenn dies der Fall war, bekamen diese Hilfe von reicheren Nationen.

Während der Spielzeit und durch den wechselnden Weltmarkt änderten sich natürlich auch die Situationen der verschiedenen Staaten. Zum Beispiel Nigeria, welches am Anfang der Spiele einer der ärmeren Teilnehmer war, verbesserte seine Lage im Laufe des Spiels deutlich und wurde so sehr reich. Zwischen reicheren und ärmeren Staaten entstanden auch viele Regelbrüche, wie Diebstahl, die daraufhin natürlich bestraft wurden, indem den Übeltätern wertvolle Dinge wieder abgenommen wurden.

Nach einer anstrengenden Startphase hatten alle Spieler*innen ins Spiel gefunden. Jetzt entstanden viele reiche aber auch arme Fraktionen. Zwischendurch war Deutschland das reichste Land, dies ergaben die neuesten Zählungen der UNO. Verschiedene Länder verbündeten sich während des Spiels, um sich gegenseitig zu unterstützen. Mittlerweile wurde rotes Papier sehr begehrt, da es den Preis der daraus gefertigten Ware verdoppelte. Bei einem der Treffen zwischen den vier mächtigsten Ländern wurde ein Spion aus Indien gesichtet, was zu einer gehörigen Strafe von 2.500 Euro führte. Viele Länder erhielten zudem Umweltpreise, welcher 3.000 Euro extra in die Kasse spülte.

Am Ende des Spiels stand Deutschland als Sieger mit einem Vermögen von 31.650 Euro fest, wohingegen Staaten wie der Kongo nur 400 Euro besaßen. Bangladesch hatte sogar Schulden von 1.000 Euro. Das Spiel verdeutlichte so die unterschiedlichen Voraussetzungen der Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer im Welthandel.

 

Text zum Programm der Woche: Claudio Wasmer

Bericht über Welthandelsspiel: Salome Hockenjos (G8a), Janis  Elenschleger (G8a), Simon Gänshirt (G8b), Diana Beyer (G8b), Lucas Hassur (G8c), Manon Kölblin (G8c).

Bilder: Claudio Wasmer, Johanna Menzinger