Seminarkurs Seelentauchen in St. Peter

Wir berichten über unsere Erfahrung im Geistlichen Zentrum in St. Peter.

Im Alltag sind wir oft gestresst, müssen immer erreichbar sein und vergessen manchmal einfach im Moment zu leben. Einfach mal das Handy wegzulegen. Einfach mal nichts zu tun. Und ich denke, wir müssen uns alle eingestehen, dass wir im Alltag zu wenig Zeit tatsächlich für uns nutzen. St. Peter hat hierzu einen Kontrast geboten. Es war ein Ort der Ruhe, der Gelassenheit - ohne jegliche Erwartungsanforderungen etwas leisten zu müssen. St. Peter war eine Chance für jeden von uns, diese Stille zu nutzen und mal tatsächlich in sich reinzuhören. Dazu gab es verschiedene Programmpunkte.

Eines unserer persönlichen Highlights war die Nachtwanderung. Während wir liefen, gab es eine angeleitete Gedankenreise, bei der es im Wesentlichen um den eigenen Lebensweg ging: Wo stehe ich gerade, woher komme ich, wo möchte ich hin? Es ging um Steine, die einem gerade im Weg liegen, aber auch Werte, die man auf diesem Weg mitnehmen möchte, und Dinge, die einem Sicherheit geben. Über all diese Dinge haben wir unter einem klaren Sternenhimmel nachgedacht - mal schweigend, mal haben wir uns ausgetauscht. 

Ein weiteres Highlight waren die Meditationen. Dabei ging es besonders um die Selbstwahrnehmung - gezielt den Körper wahrnehmen. Dazu lernten wir unterschiedliche Herangehensweisen kennen: Zum Einen haben wir eine angeleitete Meditation im Sitzen und Liegen kennengelernt, ein weitere Art der Meditation war z.B. die Geh-Meditation, bei der man jeden Schritt ganz bewusst setzt.

Währenddessen machte der andere Teil der Gruppe einen Ausflug zum Kandel. Bei dieser erfuhren wir die Natur, ohne das Beisein von Medien und Handy, sodass wir uns ganz auf uns selbst und unsere Umgebung konzentrieren konnten. Einen Teil des Weges ging jeder von uns alleine in Stille. Dieser Abschnitt blieb uns ganz besonders in Erinnerung, da wir zum einen ungestört und ungefiltert die Natur wahrnehmen konnten und uns zum anderen ganz auf das Hier und Jetzt konzentrierten - ohne jegliche Ablenkung - nur man selbst.

Außerdem hatten wir die Möglichkeit eine uralte Bibliothek zu erkunden. Die Bücher waren zum Teil mehrere hundert Jahre alt. Eines durften wir durchblättern. Es war faszinierend, wie gestochen scharf die Schrift zu erkennen war und wie gut erhalten die Bücher noch waren.

Insgesamt waren die drei Tage voller wertvoller Erlebnisse, die uns hoffentlich auch in Zukunft helfen, unseren Alltag etwas zu entschleunigen.

Text: Isabel Armbruster, Emelie Neb und Sophia Ohnemus

Fotos: Daniel Gaschick, Fabian Haag