Ein Wochenende lang ins Kloster gehen? Sich sieben Stunden am Tag mit Mathematik beschäftigen? Sicherlich keine Aussichten, die bei Jugendlichen große Begeisterung hervorrufen können. Und dennoch machten sich über 50 Schülerinnen und Schüler des diesjährigen Abiturjahrgangs der Heimschule St. Landolin genau dafür auf den Weg nach Münstertal südlich von Freiburg
Auf Initiative der Mathematiklehrerin Angela Kröber zogen sie sich ins Kloster St. Trudpert zurück, um sich intensiv mit Kurvendiskussionen, Ebenen im dreidimensionalen Raum und dem Testen von Hypothesen auseinander zu setzen. Dort fanden sie ideale Voraussetzungen vor, um mit der Unterstützung ihrer Kurslehrer drei Tage lang in entspannter und doch konzentrierter Atmosphäre Inhalte aus dem Mathematikunterricht der vergangenen eineinhalb Jahre wieder aufzufrischen und den Umgang mit Aufgaben im Abiturformat zu trainieren.
Für die Schülerin Wenke Hauser war eine wesentliche Erkenntnis, dass es noch viel zu tun gebe bis zu den Abiprüfungen: „Aber ich habe auch gemerkt, dass ich das packen kann, wenn ich es angehe.“ Ihre Freundin Anna Jörger ergänzte, wie hilfreich die Erfahrung des gemeinsamen Lernens für sie gewesen sei: „Wenn die eine es mal nicht verstanden hat, konnte die andere immer helfen.“ Und wenn ihr Klassenkammerad Lukas Zogalla bilanzierte, dass das Mathe-Lernwochenende „voll cool“ gewesen sei, so sprach daraus auch ein Stück weit die überraschende Erkenntnis, dass Mathe als gemeinsames Erlebnis mit dem Ziel Abitur tatsächlich Spaß machen und die Zeit wie im Fluge vergehen lassen kann.
Text und Bild: Philipp Drechsler