Lebendiger Englischunterricht: Zeitzeugengespräch zum Nordirlandkonflikt

img_3154.jpgDie letzten Wochen vor den Ferien hat die Klasse R9e im Englischunterricht dazu genutzt eine Lektüre zu lesen. Die Lektüre „The Twelfth Day of July“ handelt von zwei Jugendlichen in der Zeit des Nordirlandkonfliktes.

Mit verschiedensten Methoden haben die Schülerinnen und Schüler den Konflikt bearbeitet. Durch die Analyse von Zeitungsartikeln zum Bloody Sunday oder Liedern der irischen Band U2 konnte die Klasse unterschiedliche Sichtweisen des Konflikts erarbeiten. Mithilfe der Lektüre konnten sie außerdem erfahren, wie sich Jugendliche in ihrem Alter in dieser Zeit gefühlt haben müssen. Aktuelle Bilder und Videos aus Belfast, besonders zu den Feiertagen am 12. Juli, veranschaulichten ebenfalls die heutige Situation dort.  In vielen Gesprächen und Diskussionen im Unterricht kamen aber auch immer wieder Fragen auf, die sich nicht eindeutig beantworten ließen.

Diese Fragen konnte Andy Bradshaw, ein Nordire aus Belfast, den Schülerinnen und Schülern zum Abschluss nun in einem Telefonat beantworten. Anfangs war es gar nicht so einfach für die Schülerinnen und Schüler den Nordiren zu verstehen, aber schon nach kurzer Zeit lauschte die Klasse interessiert seinen Erzählungen als Jugendlicher in der Stadt Belfast und den Schilderungen wie es heute ist, in dieser Großstadt zu leben. Immer mehr Fragen kamen auf und so wurde auch geklärt, ob Andy Leute aus der IRA kannte, was seine Vermutungen zur Zukunft des Konflikts sind oder auch seine Meinung zu den Auswirkungen des Brexits auf die Grenze zwischen Nordirland und Irland.

Auch Andy stellte der Klasse Fragen und wollte wissen, wie die Schülerinnen und Schüler nun über sein Land denken. Die 45 Minuten Unterricht vergingen wie im Fluge, waren eine Bereicherung für beide Seiten und allen Beteiligten hat es großen Spaß gemacht, sich über Ländergrenzen hinweg über ein Thema auszutauschen. Sowohl die Klasse, als auch Andy hoffen im nächsten Schuljahr erneut miteinander telefonieren zu können.

 

Text: Andrea Eisenmann

Bilder: Andrea Eisenmann und Andy Bradshaw