Eindrücke von Girls'- und Boys'-Day

Welche berufliche Zukunft wartet auf unsere Schülerinnen und Schüler? Welche Vorstellungen haben Mädchen von ihrem zukünftigen Beruf? Von welchen Berufen träumen Jungs? Das Geschlecht spielt bei der Berufsorientierung nach wie vor eine große Rolle. Scheinbar typische Berufe für das andere Geschlecht haben Jugendliche für den eigenen Weg häufig überhaupt nicht im Blick – und verpassen damit manche Zukunftschance.

„Zukunftstage“ werden die inzwischen bundesweit etablierten Girls‘ Days und Boys‘ Days daher auch genannt: Mädchen und Jungen erkunden Berufe, die als typisch für das andere Geschlecht gelten. In diesem Jahr nahmen – organisiert von der Sozialpädagogischen Beratungsstelle – über 60 Heimschülerinnen und -schüler aus der achten und neunten Klassenstufe von Realschule und Gymnasium daran teil.

Bekommen Sie hier einen Einblick in die Erfahrungen und Eindrücke des Tages.  

Maren Schorer (G8b) berichtet von der Winzergenossenschaft Schwörer in Durbach:

Es gibt Dinge, die Frauen schlechter können als Männer? Es gibt Berufe, die besser von Männern ausgeübt werden sollen? Natürlich nicht! Dies bewiesen die Mädchen, die dieses Jahr beim Girls‘ Day mitgemacht haben. Ich verbrachte einen Tag in der Winzergenossenschaft Lothar Schwörer. Dabei wurde schnell klar: Man braucht nicht nur Verstand und Durchhaltevermögen (kein Problem für Frauen), sondern auch – typisch männlich – Körperkraft. Doch ich konnte erfahren, wie dieses Problem im Alltag gelöst wird: Kollegen helfen gerne bei schwerer körperlicher Arbeit. Und daher gilt: Typische Männerberufe sind für Frauen kein Tabu!

Annabelle Moßmann, Marilena Jundt und Isabell Schuppel (G8b) berichten vom Fraunhofer Institut für physikalische Mathematik in Freiburg:

Zu Beginn des Girls‘ Day erwartete uns im Fraunhofer Institut für physikalische Mathematik eine kurze Präsentation über das Arbeitsleben und Forschen der 24.000 Mitarbeiter. Danach wurden wir in unsere Gruppen eingeteilt – unser Thema lautete: Wie funktioniert ein Computer?

Zunächst mussten wir uns unter der Anleitung des IPM-Mitarbeiters Jona Stegmann theoretisches Grundwissen erarbeiten. Dann folgte der praktische Teil: Das Zusammenbauen eines Computergehäuses. Als wir fertig waren und unser Gehäuse zur Probe am Computer angeschlossen wurde, klappte es schon beim ersten Mal!

Simon Kindle (R8a) berichtet aus dem Kindergarten St. Elisabeth in Sulz:

Auf den Tag im Kindergarten St. Elisabeth in Sulz freute ich mich besonders, weil ich ihn noch aus meiner eigenen Kindergartenzeit kannte. Erst war ich den kleinen Kindern gegenüber etwas schüchtern.  Aber beim gemeinsamen Bauen, Rennen und Spielen an der frischen Luft verstanden wir uns schnell super. Auch mit den Erzieherinnen konnte ich mich gut unterhalten und viel über den Beruf erfahren.

Jonas Jundt (G9b) berichtet von der Pädagogischen Hochschule Freiburg:

An der Pädagogischen Hochschule Freiburg gab es zahlreiche Workshops. So konnten Jungs Einblicke in den Beruf der Grundschullehrerin, der Erzieherin, der Gesundheitspädagogin, der Deutschlehrerin oder der Bibliothekarin gewinnen. Mädchen hatten hingegen die Möglichkeit, Berufe der Textilbranche als Produktveredler, Produktionsmechaniker, Textillaborant oder Produktgestalter näher kennenzulernen.

“Unsere Eltern haben uns darauf hingewiesen, und dann haben wir uns einfach im Internet angemeldet“, sagen Jeremy und Jona, die in der Bibliothek der PH Freiburg durch Herrn Thiel einen Einblick in den beruflichen Alltag eines Bibliothekars gewannen. Dabei wurden Online-Kataloge vorgestellt und den beiden 12- und 13-Jährigen gezeigt, wie Bücher ausgeliehen und verwaltet werden.

Moritz Hebding (R8a) berichtet aus dem Kindergarten St. Mauritius in Kippenheim:

Als der Boys‘ Day für mich um 8 Uhr begann, spielten die Kinder der Igelgruppe schon fleißig. Meine Betreuerin meinte, ich solle mich einfach erst einmal dazusetzen und mitspielen. Kurze Zeit später wurde es für die Kinder spannend: In einem anderen Raum wartete der Zahnarzt. Er stellte sich vor, stellte den Kindern Fragen und untersuchte dann noch ihre Zähne. Alle bekamen eine Zahnbürste, Zahnpasta und einen Zahnputzbecher geschenkt und mussten damit gründlich ihre Zähne putzen.

Nach dem Mittagessen wurde im Außenbereich des Kindergartens gespielt. Dort gab es verschiedene Spielgeräte, einen Sandkasten eine Rutsche, eine Schaukel, ein Klettergerüst und noch vieles mehr, an dem sich die Kinder austoben durften.

Ich fand diesen Tag im Kindergarten sehr interessant und auch amüsant, doch war er leider sehr schnell vorbei.