Am 2. März 2020 besuchten wir, die Klassenstufe 9 der Realschule an der Heimschule St. Landolin, das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Vom 1. Mai 1941 bis zum 23. November 1944 war dort, 55 Kilometer südwestlich von Straßburg, ein sogenanntes Straf- und Arbeitslager des nationalsozialistischen Deutschlands.
Ursprünglich wurde das Lager für 1500 Häftlinge gebaut, jedoch waren im September 1944 zwischen 7.000 und 8.000 Gefangene dort untergebracht. Dementsprechend waren die Lebensbedingungen unbeschreiblich und menschenunwürdig. Die genaue Zahl der Todesopfer lässt sich nicht ermitteln. Sicher ist aber, dass es mehrere tausend Tote gegeben hat, gestorben an Hunger, aus psychischer oder körperlicher Not, durch Schläge, am Galgen, durch Erschießen, durch medizinische Versuche, durch Vergasung und viele andere grausame Maßnahmen.
Noch vor unserer Ankunft am Konzentrationslager wurden wir über den Bahnhof Rothau informiert, welcher 8 Kilometer von der heutigen Gedenkstätte entfernt ist. Dort kamen zwischen 1941 und 1944 die Züge mit den Deportierten für das KZ Natzweiler-Struthof an. Für die Häftlinge folgte ein langer, steiler Aufstieg zum Lager oder der Transport im LKW.
Nach unserer Ankunft wurden wir von der jeweils betreuenden Lehrkraft durch die Gedenkstätte geführt. Doch schon als die Aufschrift des Lagertores zu erkennen war, brach in der Klasse eine bedrückende Stimmung aus, die sich während der Führung verstärkte. Wir besichtigten viele interessante Orte, zum Beispiel das Krematorium. Es gab aber auch Orte, an denen sich die meisten erschrocken haben, zum Beispiel die Gaskammer. Sie liegt etwa zwei Kilometer unterhalb des Lagers. Dort wurden 1943 86 jüdische Männer und Frauen vergast.
Am Ende unserer Führung hielten wir bedrückt und von den vielen Eindrücken eine Gedenkminute für die Opfer von Struthof. Die Exkursion in die Gedenkstätte war sehr informativ und beeindruckend. Man erhält einen unter die Haut gehenden Eindruck von den damaligen Schrecken dort.
Text: Maya Heckel, Klasse R9e
Bilder: Thomas Axt