Nach einem langen Schuljahr, den letzten Unterrichtsstunden, Klassenarbeiten und Konferenzen freuen sich alle Schülerinnen und Schüler – aber auch Lehrerinnen und Lehrer und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – der Heimschule St. Landolin, dass nun die Sommerferien beginnen. Zum Ausklang des Schuljahres wurde gemeinsam innegehalten und gefeiert.
Klassentage und Gottesdienste zum Schuljahresende
Während an den besonders heißen Tagen der letzten Schulwoche schon die Zeugnisse vorbereitet wurden, nutzten alle Klassen der Heimschule St. Landolin die Zeit, einen Ausflugstag zu unternehmen. Gemeinsam mit den Klassenleitungen machten sich die Schülerinnen und Schüler auf den Weg zu Wanderungen, in Kletterparks, zum Baden und vielem mehr und verbrachten so nochmal wertvolle gemeinsame Stunden vor den Sommerferien. Am letzten Schultag war es dann Zeit, sich in den Klassen mindestens für die kommenden sechs Wochen voneinander zu verabschieden. In einer Stunde mit den Klassenlehrern erhielten die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre Zeugnisse, sondern blickten auch gemeinsam auf die Erlebnisse des zurückliegenden Jahres zurück. In den Klassen, in denen durch einen Klassenlehrerwechsel oder durch den Abschied eines Mitschülers größere Veränderungen anstehen, schwang so sicherlich auch etwas Wehmut in dieser letzten Stunde des Schuljahres mit.
In den Schulgottesdiensten stellte das Gottesdienstteam um Schulseelsorger Steffen Reich und die Religionslehrer Daniel Kurz und Patrick Berg ausgehend von den Fensterbilder der Schulkapelle die vier Elemente in den Mittelpunkt. Ausgehend von biblischen Gedanken stand die beim gemeinsamen Nachdenken, Singen und Beten die Frage im Mittelpunkt: Was war in diesem Schuljahr elementar? Durch die Begleitung der Tau-Band unter der Leitung von Daniel Gaschick konnte das Schuljahr so stimmungsvoll beschlossen werden – und die Schulleitungen alle Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien verabschieden.
Landolinuspreis: Die Garten-AG wird ausgezeichnet
Den Landolinuspreis, der vom Freundeskreis der Heimschule St. Landolin für besondere Verdienste um die Schulgemeinschaft verliehen wird, übergab Wolfgang Mutter an die Mitglieder der Garten-AG. Die Schülerinnen und Schüler beider Schularten von der fünften Klasse bis zur Oberstufe erhielten den Preis vor allem dafür, dass sie gemeinsam mit den betreuenden Lehrerinnen Sabine Matt-Schrempp, Gloria Henninger und Marion Schleich sowie Hausmeister Walter Bing in den vergangenen drei Jahren den Schulgarten neu geplant, angelegt und gepflegt haben. So sei ein anschaulicher Lernort zu biologischer Vielfalt und ökologische Zusammenhänge entstanden, erklärte Wolfgang Mutter.
Kollegenabend mit Verabschiedungen aus dem Kollegium
Am Abend vor dem letzten Schultag nahmen sich auch das Lehrerkollegium und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Zeit, bei einem festlichen Abend in der Aula gemeinsam das Schuljahr ausklingen zu lassen. Nicola Heckner blickte auf ihr erstes Jahr als Leiterin der Realschule zurück und bilanzierte, dass sie das Kollegium der Heimschule als transparent, vertrauensvoll, engagiert, kreativ und innovativ kennengelernt habe. Mit einem Blick ins kommende Schuljahr, in dem die Schule ihr 100-jähriges Jubiläum feiern wird, ist sie sich daher sicher: „Die Heimschule feiert ihren 100. Geburtstag nicht als alte Dame, sondern eher als junges Mädchen.“ Eberhard Pfister, Schulleiter des Gymnasiums, stellte Jesu Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen, von der das Johannesevangelium berichtet, in den Mittelpunkt. Am Ende eines langen Schuljahres und bei aktueller Rekordhitze sei das zentrale Motiv – Durst – für jeden anschaulich nachvollziehbar. Jesu Rede vom lebendigen Wasser Gottes verweise auf die tieferliegende Kraftquelle für uns Menschen, die auch für die Arbeit an der Heimschule St. Landolin die zentrale Ressource sei. So verabschiedeten die Schulleitungen das Lehrerkollegium und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit besten Wünschen zum Kraftschöpfen in die Ferien.
Wie in jedem Jahr stand die Verabschiedung von Lehrerinnen und Lehrern sowie zweier Mitarbeiterinnen des technischen Personals im Mittelpunkt des Abends. Nach 26 Jahren an unserer Schule geht Rosa Stöhr in den Ruhestand. Weil sie in den vergangenen 19 Jahren als Küchenmitarbeiterin für das leibliche Wohl der Internatsschülerinnen und -schüler sorgte, wurde sie von Internatsleiterin Christiane Czarnetzki mit einem herzlichen Dankeschön verabschiedet. Ulrike Armbruster-Binder war 15 Jahre als Koordinatorin der Reinigungskräfte dafür verantwortlich, dass „unsere schöne Schule auch schön bleibt“, so Nicola Heckner. Dafür dankte das Kollegium mit Applaus.
Nach dem Referendariat wurden von der jeweiligen Schulleitung Peter Patolla, Dr. Micha Fleiner, Christina Merkel, Arvid Pichler, Raphael Viol, Lena Strohrmann und Sören Rohrmann verabschiedet. Sören Rohrmann wurde zugleich als reguläre Lehrkraft willkommen geheißen, denn er wird ab dem kommenden Schuljahr Geschichte und evangelische Religionslehre am Gymnasium und der Realschule unterrichten.
An andere Schulen verlassen Katharina Kümmell und Olaf Deninger die Heimschule. Eberhard Pfister dankte beiden für jeweils 15 Jahre an unserer Schule. Die Fachschaften Deutsch und Spanisch verabschiedeten sich musikalisch von Katharina Kümmell und somit von einer „engagierten Kollegin, die wir für ihre direkte und ehrliche Art sehr zu schätzen wussten“, so Marion Dold.
Auch Schulseelsorger Steffen Reich wird nach zehn Jahren die Heimschule verlassen, um die Aufgabe als Krankenhausseelsorger in Elzach zu übernehmen. Zum Abschied wurde noch einmal deutlich, wie stark Steffen Reich es verstand, das Amt des Schulseelsorgers persönlich so auszufüllen, dass er für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft ein wichtiges Gesicht des religiösen Lebens an der Schule geworden ist. Nicola Heckner beschrieb ihn mit seiner offenen, positiven und begeisternden Art als einen verlässlichen Begleiter des Schullebens – und vor allem der Internatsgemeinschaft. Matthias Küchle hob für die Fachschaft Religion heraus, wie es Steffen Reich immer wieder gelungen sei, in Gottesdiensten und in persönlichen Gesprächen verständlich, lebensnah und einladend vom Glauben zu sprechen. Steffen Reich selbst verabschiedete sich mit Gitarre und einem selbstgeschriebenen Lied und erhielt – sicherlich nicht nur dafür – standing ovations.
Auch aus dem Kreis der Religionsfachschaft wurde Ernst Hoffmann-Rau verabschiedet. 25 Jahre unterrichtete er evangelische Religion und stand dabei nicht nur für die ökumenische Verbundenheit an einer katholischen Schule, sondern mit seinem Einsatz an allen Schularten für das die Vielfalt der Heimschule. Matthias Küchle bezeichnete ihn angesichts der Offenheit und Neugier, die Ernst Hoffmann-Rau charakterisieren, als „Weltbürger“, von dem seine Schülerinnen und Schüler sehr profitieren konnten. Eberhard Pfister unterstrich dies: Auch dank seines trockenen Humors sei Ernst Hoffmann-Rau bei Schülern und Kollegen außerordentlich beliebt. Umso dankbarer zeigte sich die Schulleitung, dass er im kommenden Schuljahr aus dem Ruhestand heraus bereitsteht, um bei Engpässen als Lehrkraft auszuhelfen.
Nach 35 Jahren an der Heimschule als Lehrer für Deutsch und Mathematik wurde Thomas Ruppert in den Ruhestand verabschiedet. Eberhard Pfister dankte ihm für diese lange Zeit und seine verlässliche Tätigkeit im Dienst der Schule. Die Fachschaften Deutsch und Mathematik beschrieben Thomas Ruppert in einem Ständchen als einen Lehrer, der unzählige Schülerinnen und Schüler zum Abitur führte und sich für das kollegiale Miteinander – etwa bei seiner Tätigkeit in der Mitarbeitervertretung – engagierte. Er selbst bilanzierte: „Es war genau mein Beruf, es war toll!“
Musikalisch geprägt war – ganz selbstverständlich – auch die Verabschiedung von Andrea Frey-Melder. Nachdem sie selbst die Heimschule als Schülerin besucht hatte, war sie 36 Jahre als Referendarin und Lehrerin an der Realschule tätig. Für die Fachschaft Musik zeigte sich Christoph Breithack beeindruckt davon, wie es ihr gelungen sei, in ihrem Musikunterricht immer eine „positive, gelöste, musikalische Atmosphäre“ zu schaffen. Für das gesamte Kollegium beeindruckend war der Rückblick auf ihre Tätigkeit als Gründerin und Leiterin der Musical-AG. Per Videobotschaft meldeten sich aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler und berichteten, wie es Andrea Frey-Melder in den vergangenen 20 Jahren gelungen sei, junge Talente, darunter Helena Steiner, die heute Sängerin an der Stuttgarter Oper ist, zu entdecken und mit ihrer Begeisterung und Energie anzustecken.
Angesichts dieser Persönlichkeiten, die unser Kollegium verlassen, stellte Philipp Drechsler als MAV-Vorsitzender heraus, was die pädagogische Arbeit an der Heimschule St. Landolin ausmacht: „Unseren Schülerinnen und Schülern geht es vor allem dank der Menschen, denen sie hier begegnen, gut.“ Zum Ausklang sang Johanna Melder für ihre Mutter, die weiteren Kolleginnen und Kollegen, die die Schule verlassen, und letztlich für alle zum Abschied in die Sommerferien passend: „Abschied heißt, was Neues kommt.“ Etwas wehmütig, aber auch gelöst wurde das Schuljahr mit einem kleinen Menü aus der hauseigenen Mensa und in gemütlichen Gesprächsrunden beschlossen.
Text: Jakob Katzmann
Bilder: Birgit Walz