Nach einem arbeitsreichen und intensiven Schuljahr mit herausfordernden Prüfungen haben 113 Schülerinnen und Schüler der Heimschule die Prüfungen zur mittleren Reife bestanden. Trotz der schwierigen Bedingungen in den vergangenen Schuljahren haben die Absolventinnen und Absolventen die Herausforderungen des Abschluss-Schuljahres gemeistert!
Am Freitag, den 15. Juli 2022, war es dann endlich so weit: Bei der feierlichen Zeugnisübergabe mit dem Motto: „Nie ohne mein Team(s) – Noten stabiler als die Internetverbindung“ durften die Schülerinnen und Schüler in der Aula der Heimschule Zeugnisse, Preise und Lob-Urkunden entgegennehmen.
Die Feier begann mit einem Gottesdienst, der durch das ökumenische Religionsfachschaft-Team (Frau Gutjahr-Pfeiffer, Frau Remmeau, Frau Rügner, Herr Giesel und Herr Freund mit Schulseelsorgerin Soja Rupp) gemeinsam mit der Abschlussband und dem Chor der R05b gestaltet wurde. Die Absolventinnen und Absolventen waren sichtlich berührt von dem Gottesdienst der besonderen Art. So machten sich die Schüler nicht nur in Gedanken, sondern ganz wörtlich auf den Weg durch einen Bilderwald der Erinnerungen, verewigten ganz persönliche Gedanken an Menschen und wertvolle Momente ihrer Schulzeit und übergaben Gott mit einem Kerzenritual ihre Wünsche und Sorgen im Blick auf das, was auf die Zeit an der Realschule folgt. Diese Gedanken zum Thema Rückblick und Neuanfang stimmten die Absolventinnen, Absolventen und Gäste auf den besonderen Abend ein.
Nach der Begrüßung durch Konrektor Thomas Dees in der festlich, passend zum Motto geschmückten Aula freuten sich die Gäste über dessen legendäre Geschichte, in der alle Schülerinnen und Schüler namentlich eingebunden waren. Außerdem ließ er es sich nicht nehmen, die Schülerinnen und Schüler für die vorbildliche Durchführung des Abschlussstreichs zu loben: „Alles selbst aufgebaut, Lehrerinnen und Lehrer kurzweilig und herzlich eingebunden und ordentlichst aufgeräumt“, wird dieser Jahrgang der Schule noch lange in Erinnerung bleiben. Herr Dees, der Ende des Schuljahres den wohlverdienten Ruhestand antritt, beendete seine Geschichte mit den Worten „Dees war’s“ und brachte ein letztes Mal einen ganzen Jahrgang zum Jubeln und Lachen.
Im Anschluss sprach Realschulrektorin Nicola Heckner zu den Schülerinnen und Schüler. In ihrer Rede konzentrierte sie sich auf das diesjährige Motto der Abschlussklassen. Die Formulierung „Nicht ohne…“ ließe darauf schließen, dass es sich bei „Team(s)“ um etwas Wesentliches handelt, auf das man unter keinen Umständen verzichten möchte.
Dem Vorurteil, das dem Begriff anhaftet, T-e-a-m: Toll – ein – anderer – macht‘s, setzte Frau Heckner eine neue Bedeutung entgegen: Talentierte – Einzelne – arbeiten – miteinander.
Als Rektorin der Schule freute sich Frau Heckner, dass Teamgeist dem Jahrgang am Herzen liegt und dass Die Absolventinnen und Absolventen eine solche Gemeinschaft an der Heimschule erlebt haben. Das dem Team angehängte „(s)“ ergänzt die Gemeinschaft durch die digitale Lernplattform der Heimschule, die mehrere Jahre den Alltag der Schülerinnen und Schuler und auch den der Lehrkräfte bestimmte. Frau Heckner dankte dem Kollegium und den Abschlussklassen, dass sie sich auf diese neue Art des Unterrichts eingestellt haben, auch wenn es bezüglich der Internetverbindung in den einzelnen Haushalten und auch in der Schule nicht immer einfach war.
Die Gedanken an ein stabiles Netz führten Frau Heckner zur Bedeutung von Familie und Freunden, als doppelten Boden in herausfordernden Zeiten und zu einer Geschichte aus der Bibel, mit der Sie den Absolventinnen und Absolventen Mut für die Zukunft machte: „Die Jünger hatten die ganze Nacht umsonst gefischt – erfolglos! Auf das Wort Jesu hin haben sie das Netz zur anderen Seite ausgeworfen. Und es war gestopft voll. Wenn in eurem Leben vielleicht etwas mal nicht so gelingt, wie ihr euch das wünscht, dann erinnert ihr euch an diese Geschichte. Dann probiert etwas Neues, dann seid mutig und werft das Netz auf der anderen Seite aus.“
Frau Heckner ließ es sich nicht nehmen auch ihrem scheidenden Team zu danken. Herr Dees und Herr Wolters gehen nach fast 40 Jahren an der Heimschule in den Ruhestand. Sie sind aus dem Heimschulteam kaum wegzudenken und werden sicher schmerzlich vermisst. Mit einer herzlichen Gratulation an den Abschlussjahrgang beendete Frau Heckner ihre Rede. Ein besonderer Dank in Form eines Blumenstraußes ging an die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer Alexander Rothenhäusler, Raphael Giesel, Johann-Frédéric Freund und Holger Gißler.
Im Namen der Elternschaft beglückwünschte Elternvertreter Holger Schnabel die Absolventinnen und Absolventen zur bestandenen Prüfung. Bezugnehmend auf das Abschlussmotto freute sich Herr Schnabel, dass die Noten stabil waren und alles gut gegangen ist. Er dankte den Elternvertreterinnen und Elternvertretern, die ihre Jungen Erwachsenen auf dem Weg zum Abschluss unterstützt haben.
Besonders stabil waren die Noten von Franziska Maurer. Mit einem Durchschnitt von 1,0 war sie herausragende Jahrgangsbeste. Bürgermeister Bruno Metz ließ es sich nicht nehmen ihr den Preis der Stadt Ettenheim zu verleihen. In seiner Ansprache sprach er über das Glück in einer Zeit den Realschlussabschluss zu machen, in der händeringend in fast allen Brachen nach Auszubildenden gesucht wird und auch das Glück in Wohlstand und Sicherheit zu leben. In Zeiten von Krieg und Unsicherheit sei es wichtig in Richtung Zukunft zu denken. Hier war Herrn Metz das Thema Nachhaltigkeit ein Anliegen. In diesem Bereich sieht Herr Metz die Schule auf dem richtigen Weg und ermutigte die Absolventinnen und Absolventen für eine positive Zukunft mit anzupacken.
Auch die Vorsitzende des Freundeskreises der Heimschule Frau Dr. Martina Kruse beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen. In ihrer Rede ging sie auf die Plattform Teams als virtuelles Schulhaus ein, dass trotz Distanz persönlichen Kontakt möglich gemacht hat. Die Schülerinnen und Schüler hätten viele Fähigkeiten mit Teams und als Team erlernt. Außerdem würdigte Frau Dr. Kruse den Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer und der Eltern in den herausfordernden vergangenen Jahren. Für besonderes Engagement an der Heimschule verlieh sie den Landolinuspreis an:
- Florian Fischer war 5 Jahre lang führender Schlagzeuger der Tauband. In der 8. Klasse stieg er zusätzlich bei „Move your voice“ und den „Jazz Chillers“ ein. Über Jahre engagierte er sich daher zwei bis drei Nachmittage pro Woche für die Schulbands. Er hat maßgeblich die musikalische Schulkultur mit seinem Einsatz geprägt.
Eine Landolinsanerkennung erhielten:
- Nele Maurer: Nele hat sich über viele Jahre hinweg zuverlässig und mit Engagement in den Schulsanitätsdienst der Heimschule St. Landolin eingebracht. Als Schulsanitäterin hat sie unzähligen Schülern bei kleineren aber auch größeren Verletzungen kompetent geholfen.
- Felix Breithaupt: Felix war jahrelang der erste Posaunist bei den „Jazz Chillers“. Seine Zuverlässigkeit und sein großes Engagement waren stets eine Bereicherung. Er leitete nicht nur zahlreiche Zusatzproben, sondern war für jüngere Spieler auch ein Vorbild.
- Delia Dikop: Delia war seit vielen Jahren „Move your voice“-Sängerin. Sie war im Orgateam mit verantwortlich für alle Belange des Chors. Sie hat mit ihrer Begabung als Solistin die musikalische Schulkultur geprägt und sich auch sonst vorbildlich für die Interessen der Klasse eingesetzt.
- Lea Gehrlein: Lea war vier Jahre „Move your voice“-Sängerin. Sie wurde im ersten Jahr direkt zur jüngsten Solistin gewählt. Drei Jahre engagierte sie sich zusätzlich im Orgateam und war mit verantwortlich für alle Belange des Chors. Sie hat mit ihrer Begabung als Solistin die musikalische Schulkultur geprägt und sich auch sonst vorbildlich als Klassensprecherin für die Interessen ihrer Klasse eingesetzt.
Kurz nachdem sie ihren Preis erhalten hatten, begeisterten Lea Gehrlein und Delia Dikop mit dem Song „Shallow“ das Publikum. Begleitet und unterstützt wurden sie dabei von der Abschlussband unter Leitung von Herrn Albu (Luka Holtzmann, Carla Bauer, Benedikt Hirzel, Florian Fischer, Levin Müller) und dem Chor der R05b unter Leitung von Frau Edelmann. Auch die Tanz AG unter der Leitung von Lisa Seiler gestaltete den Abend mit abwechslungsreich mit.
Einen besonderen Einblick in das Schullebens bot der Abschlussfilm des Jahrgangs, in dem einzelne Schüler und Schülerinnen Lehrer und Lehrerinnen parodierten. Alle Anwesenden bekamen durch den Film auch einen Einblick in den, anfangs von Herrn Dees gelobten, Abschlussstreich.
Die Klassensprecherinnen und Klassensprecher der Abschlussklassen bedankten sich bei ihren Eltern, Mitschülern, ihren Fachlehrerinnen und Lehrern und insbesondere bei ihren Klassenlehrern für ihren Einsatz, ihr Verständnis, das Vertrauen und auch all die ermutigenden Worte. Die humorvollen und herzlichen Reden rundeten den Abend ab.
Zum krönenden Abschluss überreichten Frau Heckner, Herr Dees, Herr Lehmann und die Klassenlehrer der Abschlussklassen die ersehnten Zeugnisse, Lobe und Preise. In diesem Jahr konnte auch endlich wieder mit einem kleinen Buffet und alkoholfreien Getränken gefeiert und der Erfolg der jungen Erwachsenen gefeiert werden.
Wir wünschen unseren Abschlussschülerinnen und Schülern von Herzen alles Gute und viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg!
Die Abschlussklassen der Realschule
Text: Isabell Rügner
Bilder: Thomas Dees und Isabell Rügner