Sechstklässler aus Barr und Ettenheim lernen sich kennen

„Wir lernen unsere Nachbarn kennen.“ Unter diesem Motto verbrachten Schüler aus dem elsässischen Barr und von der Heimschule St. Landolin eine gemeinsame Woche in Ettenheim. Dies war der Auftakt des preisgekrönten Daueraustauschs zwischen der Heimschule und dem Collège Edouard Schuré in Barr, der mittlerweile seit 2003 die Nachbarschüler rechts und links des Rheins zusammenbringt.

„Bienvenu“ steht in bunten Farben an der Tafel. Die französische und die deutsche Flagge schmücken den Klassenraum. Im großen Stuhlkreis wagen sich die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler langsam aus der anfänglichen Unsicherheit: Que savez-vous de la France? Und was wisst ihr über Deutschland? Die ersten Antworten in der fremden Sprache fallen noch schwer, aber wer will es verdenken – es sind die ersten Minuten einer ganzen Woche. Beim gemeinsamen Spielen bricht das Eis dann schon eher. Deswegen stehen in den folgenden Tagen viele gemeinsame Aktivitäten auf dem Programm.

In der Auftaktwoche des Austauschprogramms wohnten die französischen Schülerinnen und Schüler in den Familien ihrer deutschen Austauschpartner, sie besuchten mit ihnen den Unterricht an der Heimschule St. Landolin und widmeten sich gezielter Projektarbeit zum gegenseitigen Kennenlernen. In diesem Jahr standen außerdem ein Spiele- und Sportnachmittag und ein Ausflug in die Kletterhalle auf dem Programm. Besonders beim gemeinsamen Klettern, wenn es darum ging, sich gut abzusprechen und einander zu vertrauen, lernten sich die Austauschpartner gut kennen. Die Schülerinnen und Schüler aus Barr machten sich bei einer Stadtführung in Ettenheim sowie einem Ausflug nach Freiburg ins Bergwerkmuseum auf dem Schauinsland und in die Altstadt mit ihrer südbadischen Gastregion bekannt.

Zum Wochenende waren also erste Freundschaften geknüpft – und somit gute Grundsteine für die kommenden Jahre gelegt. Die jungen Franzosen und Deutsche werden sich nun nämlich bis zur neunten Klasse immer wieder gegenseitig besuchen – bis hin zu einem Berufspraktikum im Partnerland. Da das Programm in jedem Jahr erneut startet, sind von beiden Schulen dauerhaft vier Klassenstufen, d.h. zwischen 120 und 180 Schülerinnen und Schüler, beteiligt. Weil durch diesen dauerhaften Austausch besonders intensive Kontakte zu unseren französischen Nachbarn aufgebaut werden, wurden die Heimschule St. Landolin und das Collège Edouard Schuré 2007 mit dem Silbermann-Preis des Lions-Club Offenburg ausgezeichnet.

 

Text: Jakob Katzmann

Bilder: Ilka Freter