Berlin, Potsdam und Hamburg: Die W12 reist in die Vergangenheit und die Zukunft
Die Studienfahrt der W12 nach Berlin, mit Klassenlehrer Herrn Kempf und Frau Gronbach, war geprägt von vielen Erkundungen der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Gleich am ersten Abend genossen die Schülerinnen und Schüler nach dem Besuch der Ausstellung „Südsee“ einen beeindruckenden Blick von der Dachterrasse des Humboldt-Forums über die ganze Stadt. Schnell war klar: Hier gibt es viel zu sehen.
Neben dem Besuch der üblichen Touristen-Hotspots (Brandenburger Tor, Regierungsviertel, Oberbaumbrücke, UNESCO-Welterbe Schloss Sanssouci…) erhielten die Schülerinnen und Schüler auf ihrer Studienreise beispielsweise an der Gedenkstätte Berliner Mauer (Bernauer Straße), oder auch in der Ausstellung „Berlin Global“ (Humboldt-Forum), Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt und befassten sich des Weiteren mit deren Zukunftsperspektiven im „Futurium – Haus der Zukünfte“. Die Religionslehrerin ließ keine Möglichkeit aus auch die Besonderheiten der vielen verschiedenen Kirchen zu erläutern und so erkundeten wir unter Anderem die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und sogar die Kapelle im Olympiastadion. Selbstverständlich kam aber auch das Selbststudium des Berliner Einzelhandels nicht zu kurz ;-)
Die Abende wurden vielfältig gestaltet: Zum Beispiel besuchten wir die Komische Oper „Die schöne Helena“, die Shisha-Meile auf der Sonnenallee in Neukölln, die CaramBar… Ein weiteres Highlight der Fahrt war sicherlich der Tagesausflug nach Hamburg mit Besuch der Elbphilharmonie, Michel, Rathaus, Reeperbahn und obligatorischer Hafenrundfahrt, auch wenn alle froh waren nach durchwachsenem Wetter und Zugverspätung wieder wohlbehalten ins Berliner Hotel zurückzukehren. Ein Besuch der Nationalgalerie und der Königin „Nofretete“ im „Neuen Museum“ rundeten die erlebnisreiche Fahrt ab, die sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Bericht und Bilder: Mirjam Gronbach
Leipzig: Die S12a im wilden Osten
Nach unserem Anreisetag mit dem Zug von Orschweier nach Leipzig ließen uns unsere überaus gnädigen Lehrer Frau Schmidt und Herr Bühler am ersten Tag ausschlafen, ehe es zum Museum an der Runden Ecke ging, welches im ehemaligen Sitz der Bezirksverwaltung der Stasi beheimatet ist. Inhalt der Ausstellung war die Stasi und ihre perfiden Mittel die Bevölkerung der DDR auszuspionieren und abzuhören. Man kam sich ein wenig vor wie in einer deutschen Grundschule, denn es schien so, als wäre seit 20 Jahren nichts gemacht geworden. Eine Stunde und einen Gästebucheintrag später verabschiedeten wir uns wieder und wurden in die Freizeit entlassen, um uns für die folgende Stadtführung zu stärken.
Auf dieser Tour führte uns der Guide nicht nur durch Leipzig selbst, sondern auch durch dessen Geschichte und erläuterte uns die historische Bedeutung der Messe für die „Messestadt“ Leipzig. Auch erzählte er uns wie Goethe seine Zeit in Leipzig verbrachte, nämlich hauptsächlich trunken in Auerbachs Keller.
Nach der interessanten aber auch regnerischen Tour teilte sich die Gruppe auf, denn unsere Lehrer zeigten wieder einmal ein großes Herz und boten uns an, sie zum Völkerschlachtsdenkmal zu begleiten. Wenn man sich allerdings lieber ausruhte, um vor dem Besuch in Auerbachs Keller wieder zu Kräften zu kommen, konnten man auch diesem nachkommen. Überraschenderweise schloss sich nur eine Minderheit, bestehend aus einer Person, den Lehrern an. Im Anschluss trafen wir uns in Auerbachs Keller, um es Goethe gleichzutun. Während sich das vegetarische Angebot in Form von lediglich zwei Gerichten in Grenzen hielt (Zwei-Sterne-Bewertung von mir auf Google), kamen die Fanatiker deutscher Kost komplett auf ihrer Kosten. Mein Tipp: Die L´osteria war um Welten besser. Während manche nach dem Abendessen dem Flüstern des Bettes folgten, schlossen sich wiederum andere der Lehrerschaft an und gingen dem Gegröhle der Bars nach.
Irgendwann ging es dann aber wirklich für alle in Richtung Bett, denn am nächsten morgen wartete ein Programm, das Nerven und Kraft kosten würde, es ging nämlich zum Paddeln.
Man merkte schnell, dass die Abnahme der olympischen Goldmedaillen für deutsche Paddler bei den letzten Sommerspielen nicht unbegründet war, denn es war sicher nicht der Liebling unter den Programmpunkten. Dennoch war jeder bemüht sich so gut wie möglich zu schlagen und am Ende war jeder stolz auf sich, denn jeder Schüler und jedes Boot kam unbeschadet zurück. Danach gab es einmal mehr ein breitgefächertes Programmangebot. Während sich manche aufgrund der Strapazen der Paddeltour in Richtung „Sachsentherme“ begaben, wendeten sich andere dem vermutlich zweitberühmtesten Zoo im Osten zu. Mir ist es leider nur möglich über die „Dhörme“ zu berichten: Sei ist im Großen und Ganzen ganz schön.
Nach dem Abendessen im Hotel hielt es nicht mehr viele all zu lange auf den Beinen, denn am nächsten Morgen und dem letzten Tag in Leipzig, verließen wir Leipzig in Richtung Weimar, genauer gesagt in Richtung Buchenwald. Es war der traurigste aber vermutlich auch der wichtigste unserer Programmpunkte. In unserer knapp zweistündigen Führung durch das Konzentrationslager, wurde uns von den Schreckenstaten und Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten erzählt und welche Rolle die Bevölkerung Weimars dabei spielte und welchen Nutzen sie daraus zog. Vor allem der Besuch im ansässigen Museum schilderte das Geschehene eindrucksvoll. Nun gilt es, dieses Wissen zu wahren und dafür zu sorgen, dass so etwas nicht erneut geschieht. Nach dem Besuch im Konzentrationslager und einem einstündigen Aufenthalt in der Stadt Weimar ging es zurück nach Leipzig. Am Abend ließen wir die rundum gelungene Studienfahrt in einer Bar ausklingen. Bevor wir am nächsten Tag glücklich und zufrieden, aber auch erschöpft die Heimreise antraten.
Text und Bilder: Malte Bordne (S12a)
Ode an Hamburg im Regen
O Hamburg, du alte Hafenstadt, du andere Welt.
Nasse Stadt,
Wildes Städtlein,
Schöne Hansestadt an der Elbe.
Ach, wenn du nur schöneres Wetter hättest.
Deine Verrücktheit lässt uns staunen.
und
Deine Fischbrötchen schmecken so wunderbar.
In deinen Straßen trifft man die außergewöhnlichsten Menschen:
Schöne, Unvollkommene,
Vielseitigkeit und Diversity.
Du bist kalt,
Du bist teuer,
Du Stadt der Nächte.
In deinen Gassen haben wir viel gelacht.
Deine Lichter erleichtern mir den Weg zurück in die Herberge.
Du hast viel zu bieten
Du hast uns all deine Seiten gezeigt.
all deine schöne Orte,
hast uns Erlebnisse gelassen,
hast uns zusammen geschweißt, viel Spaß und tolle Momente gebracht.
Hier fühle ich mich wohl
Hier fühle ich mich willkommen
Hier fühle ich mich akzeptiert und nicht allein.
Hier fühle ich mich frei und lebendig
und gleichzeitig manchmal verloren
wenn du deine dreckige und asoziale Seite zeigst.
Denn weh!
die Armut auf deinen Straßen bringt uns ins Grübeln.
Deine Preise sind hoch,
deine Geldgier – unsere Pleite
und auch
über deine regnerische Seite müssen wir noch einmal reden.
Du hast uns die Haare nass gemacht,
deine regnerischen Tage haben uns die Nerven geraubt.
Wenn du aber die Sonne zeigst, strahlt auch unser Herz.
Ach Hamburg,
du vielseitige Schöne, du hast uns viele Erkenntnisse und Erinnerungen gebracht.
Ich werde zurückkehren, am besten im Hochsommer
und einen vollen Geldbeutel bräuchte ich auch noch.
Hamburg, du vielseitig und unberechenbare Stadt.
Ach Hamburg,
du warst wunderschön
trotz allem Regen und geföhn.
Text: Lyrisches Gemeinschaftswerk der S12b
Bilder: Florian Kemper