„Willkommen auf der Lotus: Bester Platz, beste Kabine, Sonne den ganzen Nachmittag“. Mit dieser Ansage der Schiffslautsprecher werden die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf die Reise des Luxusdampfers auf den Nil genommen. Die Theater-AG der Heimschule St. Landolin spielte an zwei Abenden „Mord an Bord“ nach dem berühmten Kriminalroman und Agatha-Christie-Klassiker „Tod auf dem Nil“ und zog die Mitreisenden in einer außerordentlich spannenden Inszenierung in ihren Bann.
Für die Gäste hätte es eine erholsame Reise werden können, wären da nicht Eifersucht, Rache und Habgier mit an Bord. Die scheinbare Idylle wird schließlich durch einen Mord gestört. Eine allwissende Erzählinstanz (Abby König) stellt nach und nach die Gäste an Bord vor und gibt Einblicke in die Zusammenhänge: Die reiche Kay (Emma Paleit) heiratet den ehemaligen Verlobten ihrer Freundin Jacky (Lena Schönstein) Simon Mostyn (Alwin Richard) und möchte mit ihm die Flitterwochen auf dem Schiff verbringen. Überraschenderweise ist auch Jacky an Bord mit dem Vorsatz, das junge Paar überallhin zu verfolgen und so um sein Glück zu bringen. Während sie mit Alkohol ihre Sorgen zu betäuben versucht und der jungen Christina (Alina Marx) ihre Lebensgeschichte anvertraut, droht sie Simon zu töten und schießt ihm ins Bein. Dr. Agropolus (Lena Messerschmidt) eilt zu Hilfe und versorgt den Verwundeten. Als dann kurze Zeit später Simons Gattin Kay ermordet in ihrer Kabine aufgefunden wird, beginnt die Jagd nach dem Täter: Jacky scheidet wegen eines guten Alibis aus, alle anderen aber könnten die Tat begangen haben. Der Seidenschal von Christinas Tante, Fräulein Foliot-Foulkes (Fiona Ertel), wirft Fragen auf. Auch verdächtigt der junge Engländer Smith (Johannes Göhr) den Domherrn Pennefather (Ruben Bies), da er es möglicherweise auf das Erbe seiner Nichte Kay abgesehen haben könnte. Die Spannung reißt nicht ab, bevor die Tat aufgeklärt werden kann, geschieht bereits ein neuer Mord. Diesmal trifft es Kays Zofe Louise (Mary Duffner), die vielleicht einen Hinweis hätte geben können…
Die große Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten: Wer ist der Täter und wie wurde der Mord begangen? Schließlich ist es der Domherr, der die Situation zu rekonstruieren versucht und dabei feststellt, dass Jacky und Simon unter einer Decke stecken, die beiden lieben sich noch immer.
Sowohl die Schriftstellerin Salome Otterbourne (Cheyenne Fliehler) mit ihrer Tochter Rose (Jana Bühler) als auch die beiden Chefstewards (Johan Richard, Vincent Kahl) vervollständigen das Ensemle und tragen zu einem exklusiven Ambiente bei. Kostüme, Maske wie auch Bühnenrequisiten, allesamt in schwarz-weiß gehalten, unterstreichen dies sehr eindrucksvoll.
Dem Regieteam mit Sandrine Remmeau und erstmals Daniel Kurz gelang es, mit Kreativität und viel Liebe zum Detail eine spannende und unterhaltsame Vorstellung zu inszenieren. Der große Applaus am Ende galt ihnen und ihren Theaterschülerinnen und -schülern, die ihre Rollen nicht nur gespielt, sondern überzeugend gelebt haben.
Lesen Sie auch den Beitrag zur Aufführung der Badischen Zeitung vom 17. März 2018.
Text: Silvia Löwer-Spitz
Bilder: Christiane Kurz