R09b stärkt die Klassengemeinschaft bei Tagen der Orientierung

Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie und social distancing wurde uns nun eine große Freude zu Teil: Wir waren die erste Klasse, die nach über zwei Jahren, die Tage der Orientierung erleben durfte.

So begaben wir uns am Mittwoch, den 27. April, auf die Reise nach Gengenbach in ein Selbstversorgerhaus, um dort als Klasse drei Tage mit unseren Teamern Frau Remmeau und Herrn Bury und mit unserem Klassenlehrer Herrn Albu zu verbringen. Das Thema der TdO ist von Klasse zu Klasse verschieden, da jede Klasse bei einer Besprechung einige Zeit vor der Abreise bereits selbst bestimmen kann, was ihr Thema sein wird. Im Zuge der Corona-Pandemie und der immer größer werdenden Entfernung zwischen einander entschied sich meine Klasse für das Thema Klassengemeinschaft.

Während dieser drei Tage haben wir also an unserer Klassengemeinschaft gearbeitet. Doch wie bildet man eigentlich eine Gemeinschaft zwischen so verschiedenen Menschen? Unsere Teamer hatten die Antwort auf diese Frage und zeigten uns den Weg zu unserem Ziel: Eine gute und starke Klassengemeinschaft. In unserer ersten Themeneinheit ging es darum, uns selbst und unsere Teamer besser kennenzulernen, bereits dort begann sich eine sehr, angenehme Atmosphäre aufzubauen. Am Mittwochabend konnten wir dann in kleinen Gruppen während einer Art Stationenarbeit, mit unseren Teamern über unsere Wünsche, Sichtweisen und Probleme in Bezug unserer Klassengemeinschaft sprechen. All diese Dinge an- und auszusprechen, tat den meisten gut und verbesserte die Stimmung immer mehr. Am zweiten Tag haben wir einer Kooperationsübung gemacht. In dieser sollte in vier Teams an unterschiedlichen Standorten im Haus das exakt gleiche Ergebnis erzielt werden, nämlich ein Transportgerät für Herrn Albu. Nachmittags befassten wir uns dann nochmal genau mit der Zusammensetzung unserer Klasse, in dem wir ein Klassensoziogramm erstellten und uns gegenseitig Feedback geben konnten. Zusammengefasst haben wir an diesem Tag gelernt, uns auch auf die Mitschülerinnen und Mitschüler zu verlassen, die vielleicht nicht unsere besten Freunde sind, und dass es manchmal ganz guttut, einzelne Wahrnehmungen gegenüber anderen in der Klasse einfach anzusprechen. Den zweiten und leider letzten Abend verbrachten wir dann damit, zusammen am Lagerfeuer zu sitzen, zu singen und Stockbrot zu machen.

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Liebe geht durch den Magen. Auch das Miteinander und füreinander Kochen nahm einen wichtigen Platz auf der Tagesordnung ein. Jeder stand einmal oder auch mehrmals in der Küche, entweder zum Kochen oder zum Abwaschen. Obwohl das die denkbar unbeliebtesten Aufgaben hätten sein müssen, hatten trotzdem alle Spaß und Freude dabei. Unser absolutes Highlight hierbei: Mit Schokolade überzogene Früchte.

Am dritten und letzten Tag haben wir das wohl Wichtigste in einer guten Klassengemeinschaft erprobt: Vertrauen! Zu bewerkstelligen waren zwei Aufgaben, die nur zu schaffen waren, wenn wir einander vertrauten. So sollten wir alle von einem Punkt zum anderen kommen, nur eben mit verbundenen Augen und viel Verwirrung, für die Herr Albu mit seinem besonderen Talent sorgte. Bei der zweiten Aufgabe mussten wir aus einem Seil einen Weg, beziehungsweise eine Brücke bauen, über die ein Schüler oder eine Schülerin von einem Punkt zu einem anderen gelangen kann. Dies war bei weitem die schwierigste Aufgabe, da wir uns als Team ein Konzept ausdenken mussten und jeder Einzelne Verantwortung dafür trug, dass die Personen sicher am anderen Ende ankamen. Zur großen Freude aller haben wir es geschafft zwei Personen sicher über unsere Brücke, die uns alle miteinander verband, zu transportieren.

Wie immer, wenn man Spaß hat, ging auch auf den Tagen der Orientierung die Zeit viel zu schnell vorbei. Gemeinsam haben wir drei Tage in unserem Selbstversorgerhaus verbracht und gemeinsam haben wir es am letzten Tag auch wieder geputzt. Selbst beim Putzen hielten die großartige Stimmung und der Spaß an und viel zu bald wurde es auch schon Zeit für den Abschied, der bei dieser tollen Atmosphäre doch sehr unreal wirkte. Doch leider machten wir uns alle am Freitagmittag, nach einer langen und schönen Verabschiedung, müde und zufrieden auf den Heimweg.

Die Tage der Orientierung waren für uns als Klasse eine tolle Erfahrung, die wir am liebsten noch einmal sammeln würden. Unsere Teamer haben es uns ermöglicht, als Klasse zu wachsen, uns neu kennenzulernen und vor allem eine Menge Spaß zu haben. Trotz der Tatsache, dass die Tage der Orientierung eine schulische Veranstaltung sind, kam der Spaß auf keinen Fall zu kurz, denn wir haben viel miteinander gelacht. Auch das typische Lehrer-Schülerverhältnis war nicht zu spüren. Abschließend geht ein großes Dankeschön an Frau Remmeau und Herrn Bury, dafür, dass wir diese Erfahrungen sammeln konnten, und an Herrn Albu, der uns in seiner Rolle als Klassen-Papa begleitet hat.

An dieser Stelle möchten wir uns außerdem beim katholischen Lehrbrüderverein Ettenheimmünster bedanken, der dieses Jahr diesem Projekt einen großzügigen Zuschuss gespendet hat. Vielen Dank!

 

Text: Sophia Vetter (R9b)

Fotos: Markus Albu und Sandrine Remmeau