K2 in Hamburg – Zwischen SC-Hüten, roten Ampeln und der Reeperbahn

Montag, 3. Oktober 2022, 9:14 Uhr: Nach und nach füllt sich der Bahnsteig von Gleis Eins am Freiburger Hauptbahnhof mit einer wilden Mischung aus rot-weißen SC- Hüten, übergroßen Koffern, Lehrern und einer ganzen Horde Oberstufen-Schüler der Heimschule St. Landolin. Beste Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Reise nach Hamburg. Gesteigert von der pünktlichen Ankunft unseres Zuges, macht sich (eher zum Missfallen anderer Fahrgäste und des freundlichen Zugpersonals) euphorische Stimmung bei Lehrern und Schülern breit. Unter Anstimmen der SC-Hymne fuhren wir nach ca. sechs Stunden in den Hamburger Hauptbahnhof ein. Nach kleineren, kaum nennenswerten Problemen mit Google Maps war die Anreise geglückt und wir erblickten voll Vorfreude unsere Bleibe. 

Zugegebenermaßen war der erste Anblick nicht allzu vertrauenserweckend, aber wahre Schönheit kommt bekanntlich von innen, und zugegebenermaßen war das Innere wirklich ansehnlich. Nachdem die Zimmer bezogen und die Frage der Bettwäsche geklärt war, zog die Stufe gemeinschaftlich zur ersten Erkundung Hamburgs los. Sehr zu Herr Nägeles Missfallen übersahen wir dabei akribische jede rote Fußgängerampel und kamen trotzdem vollzählig und unversehrt auf der Aussichtsplattform der Elbphilharmonie an. Nach zahlreichen, teils vom Wind zerstörten Fotoversuchen ließen wir den Abend im Schanzenviertel ausklingen. 

Einigermaßen ausgeschlafen und erholt von den ersten Eindrücken Hamburgs fanden wir uns am nächsten Morgen zu den Programmpunkten Schokoladenmuseum und Stadtführung in der Hotellobby ein. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen lernten wir in einer zweieinhalbstündigen Stadtführung historische Orte und Gebäude Hamburgs kennen – und kamen dabei alle auf unsere 10.000 Schritte. Nach einem relativ spontanen Kursabend traf sich der Großteil der Stufe erneut in einer Sofabar, in welcher wir von einem Roboter mit Katzengesicht bedient wurden. Zu unserer Verwunderung fahren in Hamburg zu fortgeschrittener Stunde keine U-Bahnen mehr, was uns das Erlebnis einer Nachtwanderung bescherte, die ja eigentlich auf keiner Studienfahrt fehlen darf. Unter besonderer Aufsicht von Frau Regenscheit und Frau Wernet achteten wir, sehr zu Freuden der Lehrer, besonders auf sämtliche rote Fußgängerampeln, sodass wir schließlich alle wohl behütet im Hostel ankamen.

Nach einer etwas kurzen Nacht stand am Mittwoch der Besuch bei Airbus für alle Interessierten, abends der Musical-Besuch bei „Mamma Mia“ und das Miniaturwunderland an. Die schnellen Wechsel von Tag- und Nachtbeleuchtung in den verschiedenen Themenwelten des Miniaturwunderlandes waren nicht allzu hilfreich beim Vertreiben der allgemein herrschenden Müdigkeit, Koffein eignete sich hierfür besser. 

Zugegebenermaßen nicht mehr ganz so fit, starteten wir am Donnerstagmorgen um 9:30 Uhr zur Hafenrundfahrt, bei welcher wir neben exklusiven Privatkonzerten einen Einblick in den größten Hafen Deutschlands bekamen. Bei einer Studienfahrt darf natürlich auch der Bildungsaspekt nicht fehlen, deshalb besuchten wir am Nachmittag die Kunsthalle und das Planetarium. Während in der Kunsthalle eine Ausstellung von Caspar David Friedrich besichtigt wurde, erfreute sich die Planetarium-Gruppe an dem interessanten Film und den zur Entspannung einladenden Sesseln. Nach dem teilweise überraschenden Ende des Filmes machte sich die Planetarium-Gruppe über die zahlreichen Treppen auf den Weg zur Aussichtsplattform, wo wir das Panorama über Hamburg und Hamburgs Stadtpark genossen. Unseren letzten Abend verbrachten wir teilweise in einer Sport-, der bekannten Sofa- oder einer Karaokebar auf der Reeperbahn, in welcher sich zu späterer Stunde die meisten einfanden. In besagter Sportbar kamen auch nochmal die SC-Hüte für das Freiburgspiel zum Einsatz. Unangefochtenes Highlight in der Karaokebar war die Performance von Frau Kurz und vereinzelten Teilnehmerinnen ihres Reli-Kurses zu “One of us” von Joan Osbourne. 

Sehr zur allgemeinen Missgunst traten wir den Heimweg schon früher an, da zwei Nachtwanderungen in fünf Tagen den Rahmen doch gesprengt hätten. Den Abend ließen wir in der Hostellobby bei Billard und Kicker ausklingen, wobei es zu spannenden Partien zwischen Frau Wernet, Frau Regenscheit und Herrn Hoss kam, die Herr Klieber tatkräftig mit physikalischen Tipps unterstützte.

Zum Abschluss schauten wir uns am Freitagmorgen in entsprechend erholter Verfassung den Elbtunnel an und es entstanden spektakuläre Stufen-Fotos mit einer Drohne. Sehr pünktlich machten wir uns schließlich auf den Weg zum Hauptbahnhof, wo wir nach kleineren Komplikationen der Deutschen Bahn tatsächlich vollzählig im Zug Richtung Heimat saßen. Wie aus unserem Bericht hoffentlich hervorgegangen ist, hatten wir eine unvergessliche, tolle und erlebnisreiche Woche in Hamburg, die wir stolz unsere letzte Klassenfahrt nennen dürfen. 

 

Text: Zoé Hügle und Noemie Bäuerle, K2