Graffiti-Workshop für ukrainische und deutsche Schüler

13 Schülerinnen und Schüler, die vor wenigen Wochen vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen sind, besuchen derzeit die Heimschule St. Landolin und wohnen zum Teil mit ihren Familien auf dem Campus der Schule. Acht von ihnen nahmen an einem Graffiti-Workshop des Freiburger Street-Art-Künstlers Philipp Barth teil. Gemeinsam mit ihm und drei deutschen Schüler gestalteten sie ein Graffito neben dem Sportplatz.

Die ersten Wochen der ukrainischen Schülerinnen und Schülern in unseren Klassen hat gezeigt, dass nicht viel nötig ist, dass junge Menschen aufeinander zu gehen und in Kontakt miteinander kommen: Ein gemeinsames Thema und Hilfe bei den Sprachhürden genügen. So hatte Lehrer Christopher Bühler die Idee, dass ein gemeinsamer Tag an der Sprühflasche sowohl für den Austausch gut wäre – als auch eine Verschönerung des Schulgeländes. Er vermittelte den Kontakt zu dem 18-jährigen Philipp Barth, der mit seiner Graffiti-Kunst bereits Preise gewann und – obwohl noch selbst Schüler in Freiburg – mehrere Schüler-Workshops angeleitet hat.

4a1fe067-fe39-4182-a1af-7598dda4a053.jpegDer sonnige Tag startete neben dem Sportplatz vor der Treppe an der Turnhalle damit, dass die elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer Skizzen anfertigten, welche Motive sie einbringen möchten. Dann wurden Sie zu einer Collage zusammengesetzt. Philipp Barth sprühte die Konturen – dann wurden gemeinsam die Farben gesprüht. Maik, Ivans und Daniel (G08a), die seit der fünften Klasse die Heimschule besuchen und Russisch und Ukrainisch sprechen, sprayten mit und fungierten als Übersetzer. Maik berichtet: „Das ist schon eine gute Erfahrung, da ich normalerweise nicht viel Kontakt mit Leuten habe, die gar kein Deutsch sprechen. Heute haben wir uns viel über das Bild ausgetauscht, ansonsten reden wir über die gleichen Dinge wie mit unseren Freunden von hier auch.“

So entstand in wenigen Stunden eine bunte Collage, die für lange Zeit ein sichtbares Zeichen für ein friedliches Miteinander verschiedener Nationalitäten sein wird. Philipp Barth zeigte sich zufrieden: „Die Motive sind schon so geworden, wie die Kids sich das vorgenommen haben, das ist gut. Ich habe auch den Eindruck, dass wir einen guten Tag miteinander hatten.“

 

Text: Jakob Katzmann
Bilder: Matthias Biehler und Jakob Katzmann

 

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