Erstmal „Igitt“ und dann „Oho“!

„Wer von Euch hat schonmal ein Kälbchen gesehen?“ Weil viele Schülerinnen und Schülermit „Nein“ auf diese Frage antworteten, beschloss Frau Kurz, einen Termin bei dem ihr bekannten Bauern Kratt hier in Ettenheim zu vereinbaren. Für ihre Reli-Klasse. Reli-Klasse? Ist das nicht eher ein Thema für Bio?  Ja schon, aber der Besuch beim Hof machte deutlich: Nicht nur…

Als Frau Kurz mit den Schülerinnen und Schülern am Dienstagmorgen den Hof erreichte, hörte man erst einmal das ein oder andere „Igitt“ – Ja, Tiere stinken, zumindest für unsere zivilisierten Nasen.  Aber bald zeigte sich: Stinken ist nicht das einzige. Die Schülerinnen und Schüler durften den Hofe besichtigen und sahen, dass die Tiere – vor allem Kälbchen und Schweinchen – dort „ziemlich süß“ und anhänglich sind. 

Die Schülerinnen und Schüler hatten viele Fragen an den Bauern, zum Beispiel: Wie lange darf ein Kälbchen bei seiner Mutter bleiben? Lohnt es sich überhaupt noch, Tiere zu haben? Kostet das Fleisch hier vielmehr als im Supermarkt? Wird es überhaupt gekauft? Warum machen Sie das hier überhaupt? Aus den Antworten des Bauern wurde deutlich, dass für ihn das das Wohlergehen der Tiere eine zentrale Rolle spielt. In Betrieben, die Fleisch als Massenware herstellen, ist das natürlich nicht so. Da will man lieber nicht dabei sein und sehen, wie es den Tieren geht.

Kleine und doch irgendwie auch große Fragen waren es, die diskutiert wurden: Philosophisch ist das im Bereich der Tierethik anzusiedeln, theologisch geht es hier um die Verantwortung für die Schöpfung, die jedem Christen als Aufgabe gegeben ist. Also: Mehr als reine Biologie!

Auf dem Heimweg waren sich die Schülerinnen und Schüler einig: Es ist schön, dass es hier in der Region noch Bauernhöfe gibt, auf denen die Tiere artgerecht gehalten werden. Und: Man muss ja nicht gleich Vegetarier werden, aber: bio und regional – das sind unsere Must-Haves!

 

Text und Bilder: Christiane Kurz