In diesem Schuljahre waren die die letzten Tage vor den Ferien besonders dicht gefüllt. Die späten Abschlussprüfungen an allen Schularten waren gefühlt eben erst absolviert – schon ging es in den Endspurt vor den Sommerferien. Hinzu kamen in diesem Jahr die Verabschiedung von Realschulrektorin Ulrike Hugel und das große Sommerfest, das in jedem dritten Jahr dankenswerterweise von der Elternschaft der Heimschule St. Landolin organisiert wird.
Schulfest: Strahlende Sonne – strahlende Gesichter
Dass ein großes Fest genau das Richtige ist, um ein Schuljahr mit seinen Aufgaben, Anstrengungen und Erfolgen zu beschließen, bewies das Sommerfest der gesamten Heimschulgemeinde sehr eindrucksvoll.
Die Anspannung der letzten Wochen scheint plötzlich vergessen, wenn alle gemeinsam feiern und dabei erfahren, was sich entwickeln kann, wenn sich so viele für das Gelingen einsetzen. Das große Engagement der Eltern, die dabei zusammen mit ihren Kindern für das leibliche Wohl, aber auch für Spiel und Unterhaltung sorgten, sind ein Zeichen großer Verbundenheit und Identifikation mit der Heimschule. So konnte man verschiedene Leckereien wie Waffeln, Sandwichs oder Cocktails genießen, sich am Spielestand im Dosenwurf oder Sackhüpfen messen oder einfach auf der Wasserrutsche eine kühle Erfrischung genießen. Ein vielseitiges Programm, das wirklich für jeden etwas zu bieten hatte.
Viele Gäste nutzten gerne die Gelegenheit zu Gesprächen auf dem Schulgelände, während andere Schatten suchend die Darbietungen der Musical-AG oder die Tanzvorführung einiger Schülerinnen der G7b genossen. Bis in die frühen Abendstunden saßen viele gerne zusammen und genossen bei wunderschönem Sommerwetter die Vorfreude auf die bevorstehenden Sommerferien.
Schuljahresabschluss in den Klassen und Gottesdienste
Am letzten Schultag war es dann Zeit, sich in den Klassen mindestens für die kommenden sechs Wochen voneinander zu verabschieden. In einer Stunde mit den Klassenlehrern erhielten die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre Zeugnisse, sondern blickten auch gemeinsam auf die Erlebnisse des zurückliegenden Jahres zurück. In den Klassen, in denen durch einen Klassenlehrerwechsel oder durch den Abschied eines Mitschülers größere Veränderungen anstehen, schwang so sicherlich auch etwas Wehmut in dieser letzten Stunde des Schuljahres mit.
In den beiden Gottesdiensten zum Schuljahresabschluss, der von den Religionslehrern Daniel Kurz, Patrick Berg, Bernd Schirkonyer und Schulseelsorger Steffen Reich gestaltet und von der Tau-Band unter der Leitung von Daniel Gaschick musikalisch begleitet wurde, wurde das Motiv einer Heißluftballonfahrt aufgegriffen. Über den Dingen schwebend verschafft sie einem Abstand und eine neue Perspektive. So konnten im gemeinsamen Nachdenken, Singen und Beten alle Sorgen und Schwierigkeiten des vergangenen Schuljahres „über Bord“ geworfen werden und nochmals dankend auf alles, was gelungen und gewachsen ist, zurückgeblickt werden.
Verleihung des Landolinuspreises an die Licht- und Tontechnik-AG
Den Landolinuspreis, der vom Freundeskreis der Heimschule St. Landolin für besondere Verdienste um die Schulgmeinschaft verliehen wird, übergab Wolfgang Mutter an die Mitglieder der Licht- und Tontechnik-AG Jeremias Huber, Colin Marx, Martin Pfetzer, Simon Röderer, Max Trotter und Jan Schlotthauer unter der Leitung von Franz-Georg Goletzko. Bei unzähligen Veranstaltungen im Laufe des Schuljahres wie Konzerten, Theater- und Musicalaufführungen sorgte dieses Team dafür, dass alle Akteure immer gut zu hören waren und im rechten Licht erschienen. Neben dem technischen Geschick hob Wolfgang Mutter hierbei vor allem die Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit heraus, die das Schulleben bereicherten.
Kollegenabend mit Verabschiedungen im Kollegium
„Ruhet ein wenig aus“, mit diesem Wort Jesu an seine Jünger aus dem Markus-Evangelium eröffnete Gesamtleiter Eberhard Pfister den Kollegenabend zum Schuljahresende. Dabei blickte er zurück auf die besonders dicht gefüllten Wochen und Tage vor den Ferien und lud dazu ein, diesen Abend als Auftakt für die Ruhephase der Ferien zu nutzen. Mit dem Gedanken Martin Luthers, an besonders ausgefüllten Tagen auch besonders intensiv zu beten, nahm Eberhard Pfister das Fundament der Heimschule St. Landolin in den Blick, bei aller Betriebsamkeit nicht den Blick auf Gott und damit auch auf jeden Einzelnen der Schulgemeinschaft als Person zu verlieren. So galt der Dank dem Lehrerkollegium und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im zu Ende gehenden Schuljahr engagiert zum gemeinsamen Gelingen des Schulalltags beigetragen haben.
Realschulrektorin Ulrike Hugel, die bereits in einem großen Festakt verabschiedet und gewürdigt worden war, nutzte den Abend, um sich sehr persönlich mit einem Gebet der Mystikerin von Avila von den Kolleginnen und Kollegen zu verabschieden. Dabei brachte sie auch den Wunsch zum Ausdruck, der Schule freundschaftlich verbunden zu bleiben, und leitete passend zum Musikstück „You’ve got a friend“ über. Dieses wurde von einem Lehrerensemble und -chor präsentiert, der unter der Leitung von Sarah Limberger den gesamten Abend musikalisch umrahmte. An diesem Abend nutzten die Fachschaften Deutsch, Religion, Biologie und Kunst die Gelegenheit, sich mit persönlichen Worten von Ulrike Hugel zu verabschieden. Der MAV-Vorsitzende Philipp Drechsler blickte auf eine führungs- und meinungsstarke und dabei profilgebende und verlässliche Schulleitungstätigkeit zurück.
Aus dem Kreise des Lehrerkollegiums wurden ebenso die Referendarinnen und Referendare Sarah Limberger, Lara Uttenweiler, Clemens Straub und Falko Zipfler verabschiedet. Die bisherigen Referendare Christoph Klieber, David Krüger und David Seifert wurden zugleich als künftige Kollegen am Gymnasium willkommen geheißen. Ein besonderes Dankeschön richtete Eberhard Pfister an Nico Rautenberg, der nach erfolgreich absolviertem Referendariat im vergangenen Schuljahr noch mehrere Monate als Krankheitsvertretung am Gymnasium unterrichtete.
Mit Elisabeth Ihnen und Christoph Heizmann wurden schließlich eine Lehrerin und Lehrer in den Ruhestand verabschiedet, die aufgrund ihres jahrzehntelangen Engagements zu Gesichtern der Heimschule geworden sind. Christoph Heizmann unterrichtete 37 Jahre die Fächer Deutsch und Englisch am Gymnasium, spielte in der einstigen Big Band von Schülern und Lehrern, machte sich um die Pressearbeit und das Jahrbuch verdient und vor allem um die Theaterarbeit der Heimschule, indem er als Leiter der Theater-AG 39 Stücke auf die Bühne brachte. Eberhard Pfister würdigte diese vielseitige und ausdauernde Arbeit dieses „Urgesteins“. Die Fachschaften Deutsch und Englisch bedankten sich anhand ausgewählter Shakespeare- und Goethe-Zitate. Dabei wurde deutlich, welch ein begeisternder und im wahrsten Sinne des Wortes vorbildlicher Kollege Christoph Heizmann mit seiner Gelassenheit, Erfahrung und Sicherheit war – und wie es ihm immer wieder gelang, viele Menschen um sich herum mit dem „Virus Kultur“ anzustecken. „Ich war gern hier“, resümierte er selbst berührt – und verabschiedete sich mit dem Wunsch, dass es jedem so gehen möge, immer gern an die Schule mit all ihren vielfältigen Aufgaben zu kommen.
Ähnlich verabschiedete sich Elisabeth Ihnen aus ihrem „Traumberuf an ihrer Traumschule“. Nach 41 Jahren als Sportlehrerin und Leiterin der Koch-AG verabschiedete sie sich dankbar für viele gemeinsame Jahre und Erlebnisse in den Ruhestand. Die Gabe zur persönlichen Begegnung stellte auch Eberhard Pfister in den Mittelpunkt seines Dankes an Elisabeth Ihnen. Sie habe es dank ihrer kontinuierlichen und verlässlichen Arbeit und ihrer offenen, feinen und tiefsinnigen Art geschafft, in 41 Jahren in vielen Familien mehrere Generationen in der Schulzeit zu begleiten – und dabei immer als vertrauensvolle Lehrerin wahrgenommen zu werden. Die Kolleginnen und Kollegen der Sportfachschaft verabschiedeten sie in gereimten Worten und mit dem Wunsch, dass sie nach all den Jahren, in denen sie für andere da war, sie nun zufrieden für sich da sein kann.
Auch Philipp Drechsler griff als MAV-Vorsitzender die beiden großen Leidenschaften von Christoph Heizmann und Elisabeth Ihnen auf: „Theater + Sport = Theatersport“. Diese Form des Improvisationstheaters erinnere in vielerlei Hinsicht an den Lehrerberuf: Auf Improvisationstalent, einen gewissen Unterhaltungswert und Teamfähigkeit komme es an. In all dem blieben Christoph Heizmann und Elisabeth Ihnen Vorbilder für das Lehrerkollegium der Heimschule, in dessen Namen Philipp Drechsler den beiden großen Dank und Respekt aussprach.
Text: Silvia Löwer-Spitz, Jakob Katzmann
Bilder: Birgit Walz, Silvia Löwer-Spitz, Jakob Katzmann