Die 10. Klassen der Realschule verbrachten die Woche vom 4. April 2022 bis zum 8. April 2022 unterwegs bei ihren Abschlussfahrten, die in diesem Jahr endlich wieder stattfinden konnten. Die R10a verweilte an der Nordsee, die Klassen R10b und R10c in Berlin und die R10d in Lübeck und Hamburg. Im Folgenden berichten die Klassen von Ihren Aktivitäten und Eindrücken:
Klassenfahrt der R10a nach Neuharlingersiel (Nordsee)
Die Klassenfahrt begann etwas holprig, nach einem Stromausfall in Stuttgart konnten wir unseren Anschluss-ICE, welcher von Mannheim startete, nicht pünktlich erreichen. Wir standen 42 Minuten im Raststatter Bahnhof, bis wir unsere Weiterfahrt beginnen konnten. Wir nahmen nach Erreichen des Bahnhofes in Mannheim einen anderen Zug, welcher uns über Düsseldorf und Köln nach Osnabrück brachte. Von Osnabrück ging es dann mit einem Regionalzug weiter. Nach einer zweistündigen Fahrt mit dem Regio-Zug wurden wir dann in einem großen, modernen Reisebus abgeholt. Mit diesem Reisebus ging es dann direkt zu unserer Jugendherberge in Neuharlingersiel. Wir kamen um ca. 19:30 an und hatten eine zehnstündige Reise hinter uns. Nach der Ankunft ging es dann für die ganze Klasse erstmal etwas essen und im Anschluss die Zimmer beziehen. Das war dann auch erstmal der Anreisetag.
Am Dienstag besuchten wir dann am Vormittag das Watt, welches von der Nordsee wegen Ebbe und Flut für ein paar Stunden begehbar wird. Es war eine sehr interessante Tour durch das Watt. Umfangreiche Informationen erhielten wir von dem einheimischen Führer, der die Tour durch das Watt leitete. Am Nachmittag hatten wir dann Freizeit, welche die Klasse sehr unterschiedlich verbrachte: Der große Teil der Klasse verbrachte den restlichen Nachmittag bis zum Abendessen in der Jugendherberge mit den vielen Freizeitangeboten, welche der Klasse zur Verfügung standen. Der Edeka wurde von der Klasse ebenfalls reichlich besucht. Nach dem für viele selbstgestalteten Nachmittag gab es dann das Abendessen, woraufhin man sich ebenfalls wieder selbst beschäftigen konnte. Die ganze Klasse hatte sich jedoch am Dienstagabend in einer Art Party-Raum getroffen, dort gab es Getränke und einen Fernseher, auf dem die Klasse Mario Kart spielte. Um 22 Uhr mussten dann alle auf ihre Zimmer. Das klappte nicht immer ganz, weswegen die beiden Lehrkräfte Herr Gißler und Frau Dörflinger öfter einmal Patrouille auf den Gängen gehen mussten.
Am Dienstag wollten wir dann eigentlich mit Kapitän Jacobson mit einem Schiff zu den Seehundbänken fahren und diese anschauen. Das Wetter machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung und der Kutter konnte deswegen nicht raus auf das Meer. Stattdessen besuchte Herr Gißler mit ein paar Freiwilligen aus der Klasse einfach das Meer, wo uns dann ein starker Sturm erwartete. Als wir wegen des Sturmes und Regens wieder klitschnass an der Jugendherberge ankamen, stand Trocknen und Aufwärmen auf dem Programm. Am Abendessen gab es ein vegetarisches Abendessen, was der Hälfte der Klasse leider schmeckte. Am Donnerstag gab es dann um 10 Uhr morgens eine Vorstellung über die Meere weltweit und ihre Tiere sowie deren Gefährdung. Highlight hier war ein echter Mammutknochen, welcher rumgegeben wurde und auch ansonsten war die einstündige Präsentation sehr informativ und spannend. Den Rest des Tages haben wir ebenfalls frei bekommen, das lag leider die wiederum an den sehr schlechten Wetterverhältnissen. Herr Gißler hatte einen sehr strukturierten Plan ausgearbeitet, welcher jedoch durch das Wetter zerstört wurde.
Die Abreise am Freitag war genau wie die Anreise sehr holprig, die Busfahrerin fand erst einmal den Weg zum Bahnhof nicht, woraufhin wir dann fast zu spät zu unserem Regio Zug gekommen wären. Nach einer zweistündigen Fahrt an den Osnabrücker Hauptbahnhof stiegen wir dann in den ICE, welcher total überfüllt war - teilweise hatten wir keine Sitzmöglichkeiten trotz Reservierungen. Als wir dann gegen 20 Uhr in Orschweier ankamen, waren alle Schüler und Lehrer erstmal sehr erleichtert, dass alles gut gegangen war. Am Ende wollte ich nur nochmal Herr Gißler und Frau Dörflinger meinen Respekt aussprechen und ein herzliches Dankeschön sagen!
Text: Lutz Steiner R10a
Berlinfahrt der Klassen R10b und R10c
Am Montag, den 4. April 2022 war es so weit, die lang ersehnte Abschlussfahrt konnte beginnen. Am Bahnhof Orschweier strahlte die Morgensonne und die Schülerinnen und Schüler der Klassen R10b und R10c warteten mit ihrem Gepäck, ihren Klassenlehrern und Begleiterinnen Herrn Giesel, Herrn Freund, Frau Franke und Frau Rügner gespannt auf ihren Zug in die Hauptstadt.
Nach einer langen, aber gemütlichen Zugfahrt wurden am frühen Abend die Zimmer im Hostel bezogen und dann ging es auf zu einer kulinarischen Erkundung der Stadtviertel, die für fünf Tage unser Lebensraum sein würden.
Für die Klasse R10b bedeutete das Friedrichshain: Das ehemalige DDR-Arbeiter- und Industrieviertel hat sich nach und nach zum Szenestadtteil entwickelt. Unzählige Shops, Restaurants, Cafés und kulturelle Angebote geben dort die Gelegenheit, je nach Vorlieben entspannte oder aufregende Abende zu verbringen. Die R10c wohnte mitten in Kreuzberg, dem nach wie vor multikulturellsten Stadtteil Berlins. Über 180 Nationalitäten leben hier friedlich miteinander und nebeneinander. Zum Abendessen erkundete die Klasse die kulinarischen Welten des Bergmannkiezes und die bunte Umgebung im Viertel.
Am Dienstagmorgen starteten beide Klassen zu einer interaktiven Stadtführung mit dem klangvollen Titel „Berliner Lebensweisen“, die nicht nur Sightseeing beinhaltete, sondern auch das Zusammenleben verschiedener sozialer Schichten durch die Berliner Geschichte thematisierte. Die Klassen hörten Geschichten von Königen, Kanzlern, Künstlern und einfachen Arbeitern und erkundeten Schlossgärten, polizeibewachte Wohnhäuser, Künstlerviertel und Hinterhöfe. Die R10c hatte mit ihrem waschechten, alternativen Berliner als Stadtführer besonders viel Glück und bekam interessante Einblicke in das Berliner Leben. Nach einem kleinen Mittagssnack starteten die Klassen um 14 Uhr zu einer Spree-Rundfahrt. Leider war das Berliner Wetter eher durchwachsen und das Sonnendeck unseres Schiffs blieb eher dünn besetzt. Im warmen, gemütlichen Bord-Café konnten die Schülerinnen und Schüler die Stadt vom Wasser aus betrachten und schon einmal einen Blick auf die Sehenswürdigkeiten der kommenden Tage werfen.
Der Mittwoch stand ganz im Zeichen von Politik und Geschichte. Auf dem Programm standen die Besichtigung des Bundestagsgeländes und ein Besuch am Brandenburger Tor. Die Geschichte der beiden Gebäude führt unweigerlich durch die Geschichte Deutschlands bis zur Gegenwart. Eine kleine Attraktion war das kurze Gespräch mit einem BBC-Reporter, der vor dem Bundestag kurz zuvor eine Anmoderation aufgenommen hatte. Zeitversetzt besuchten beide Klassen außerdem das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas. Glücklicherweise konnte ein Buchungsfehler des Veranstalters noch behoben werden und der Audioführung durch das Museum unter dem Mahnmal stand nichts mehr im Wege. Die Schülerinnen und Schüler wurden durch das Leben und Leiden vieler Familien und Personen geführt, die von der nationalsozialistischen Verfolgung betroffen waren. Nach diesen Eindrücken konnte man das Mahnmal bewusster wahrnehmen und in der Stille dem Gehörten Raum geben. Einige Schülerinnen und Schüler besuchten im Anschluss noch die East Side Gallery und damit einem weiteren Ort der Geschichte mit zukunftsweisendem Charakter.
Mit dem Donnerstag kam schon der letzte Tag mit abwechslungsreichem Programm. Die Schülerinnen und Schüler konnten aus einer Vielzahl an Aktivitäten am Vor- und Nachmittag wählen. Zur Wahl standen ein Besuch im Berliner Zoo, die aktive Erkundung des Computerspiel Museums und eine Ausstellung zur Entstehung von Graffiti und Streetart im Urban Nation Museum. Der Frage „Wie wollen wir in Zukunft miteinander leben?“ gingen beide Klassen gemeinsam beim Besuch des Futuriums nach. Themen wie die Rolle von künstlicher Intelligenz, Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energien konnten hier auf faszinierende Weise nicht nur digital erforscht werden. Diesen erlebnisreichen Tag ließen beide Klassen bei einem leider etwas kurz gehaltenen gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Am Freitag freuten sich schon Viele auf das eigene Bett und auf das hoffentlich etwas bessere südbadische Wetter. Fleißig wurde aufgeräumt und gepackt, um den Zug nach Orschweier zu erreichen. Wir freuen uns sehr, dass die Abschlussfahrten in diesem Jahr stattfinden konnten. Auch wenn einige Schüler und Schülerinnen und eine Begleitperson leider im Anschluss positiv getestet wurden, hoffen wir, dass die gemeinsame Zeit mit den Klassen und die Eindrücke der Hauptstadt allen positiv in Erinnerung bleiben.
Text: Isabell Rügner
Bilder: Johann-Frederic Freund und Raphael Giesel
Abschlussfahrt der Klasse R10d nach Lübeck und Hamburg
Am 4. April 2022 ging es ab in den Norden. Wir trafen uns um 6:30 an der Busschleife und fuhren mit ein paar Pausen ca. 10 Stunden, bis wir an unserem Hotel ankamen. Am zweiten Tag machten wir eine Stadtführung und eine Hafen-, Kanalrundfahrt durch die Hansestadt Lübeck. Abends gingen wir in die Trampolinhalle My Jump und hatten viel Spaß. Am dritten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Hamburg und besuchten das Miniaturwunderland und hatten freie Verfügung, bis wir mit der Reeperbahn Führung starteten. Der vierte Tag startete mit der Fahrt an den Timmendorfer Strand, an dem wir die Meerestiere im Sealife beobachteten. Den restlichen Tag hatten wir freie Verfügung und am fünften Tag ging es auch schon wieder nach Hause. Es war eine sehr schöne Zeit, die leider viel zu schnell vorüberging!
Text und Fotos: Alexander Rothenhäusler